Es geht längst nicht mehr nur um Unterhaltung – es geht um den sozialen Kitt unserer Gesellschaft.
Treffpunkt, Tradition, Zusammenhalt – doch alles wird teurer
Feste im öffentlichen Raum sind Orte des Austauschs, der Gemeinschaft und der Identität. Sie schaffen Begegnung weit weg von sozialen Medien und Wohnzimmerschränken – und genau deshalb sind sie ein zentrales Stück demokratischer Infrastruktur.
Doch die neue bcsd-Erhebung zeigt:
- 100 % der Befragten sehen die Belebung der Innenstädte als wichtigsten Grund für Veranstaltungen.
- 94,9 % nennen die Stärkung von Stadtimage und Identität.
- 86,3 % betonen den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gleichzeitig explodieren die Kosten: Im Schnitt um 44 % in nur drei Jahren.
„Der Druck wächst“ – Sicherheit, Genehmigungen, Gebühren
Die Liste der Belastungen ist lang:
- immer strengere Sicherheitsauflagen
- steigende Kosten für Personal, Organisation und Logistik
- GEMA- und KSK-Gebühren
- komplexere Genehmigungsverfahren
75,7 % der Befragten müssen Geld zuschießen, um Veranstaltungen überhaupt stattfinden zu lassen – nur 1,6 % schaffen es, am Jahresende einen Überschuss zu erzielen.
Das Resultat: Mehr als die Hälfte (56,8 %) muss bereits Veranstaltungen streichen oder verkleinern.
bcsd-Bundesvorsitzender Leppa warnt eindringlich
Gerold Leppa findet deutliche Worte:
„Veranstaltungen im öffentlichen Raum sind weit mehr als Unterhaltung – sie sind das Herzstück unserer Gesellschaft. Fallen Märkte und Feste aus, verliert die Gesellschaft ihre Mitte.“
Er kritisiert scharf, dass staatliche Aufgaben wie Gefahrenabwehr zunehmend auf Veranstalter und Kommunen abgewälzt werden:
„Es kann nicht sein, dass sich die übergeordneten staatlichen Ebenen zurückhalten und die Last bei kommunalen Behörden und ehrenamtlichen Veranstaltern abladen.“
Forderung nach bundesweiten Regeln – sonst droht das Aus für viele Feste
Damit Weihnachtsmärkte, Stadtfeste und Kulturveranstaltungen auch künftig stattfinden können, braucht es laut bcsd:
- klare, bundesweite Sicherheitsstandards
- finanziell tragbare Vorgaben
- realistische Haftungsregelungen
- Entlastung für Kommunen und Ehrenamt
Ohne spürbare Unterstützung droht vielen Städten und Gemeinden ein früheres Ende der Traditionen, die Innenstädte lebendig machen.
Fazit: Unsere Innenstädte stehen an einem Wendepunkt
Wenn Auflagen, Kosten und Unsicherheit weiter steigen, könnte es schon bald ruhiger werden in deutschen Innenstädten – zu ruhig. Damit Weihnachtsmärkte, Stadtfeste und Kulturveranstaltungen Orte der Freude, Begegnung und Gemeinschaft bleiben, braucht es jetzt politische Entscheidungen.
Sonst feiern wir bald weniger – und verlieren viel mehr als nur ein Fest.

