2017 als Weltneuheit vorgestellt und 2018 nach kurzer Verzögerung eröffnet, war die verrückte Hühnerstall-Achterbahn über Jahre einer der beliebtesten Publikumsmagnete des Parks – bekannt für ihr außergewöhnliches Konzept, ihren schrägen Humor und ihren unverkennbaren Soundtrack.
Eine Achterbahn, die Geschichte schrieb
Als weltweit erste Achterbahn ihrer Art war die „Wilde Hilde“ ein echtes Pionierprojekt. Das Fahrprinzip – inspiriert von einer Murmelbahn – schickte die Fahrgäste zunächst fast 20 Meter senkrecht in die Höhe, bevor sich die Gondeln in einem wilden Zickzackkurs wieder nach unten bewegten.
Begleitet von überraschenden Schwingmomenten und kurzen Freifalleffekten entstand ein unvergleichliches Fahrgefühl – irgendwo zwischen Lachen, Staunen und leichtem Bauchkribbeln.
Das ungewöhnliche Konzept, kombiniert mit Witz und technischer Innovation, machte die Bahn schnell zum Liebling von Achterbahn-Fans weltweit. Fachmagazine lobten die „Wilde Hilde“ für ihre Kreativität, Freizeitpark-Communities feierten sie als originelle Mischung aus Spaß und Ingenieurskunst.
Vom Geheimtipp zum Publikumsliebling
Richtig bekannt wurde die „Wilde Hilde“ 2019, als das Kultpaar Josef und Narumol die offizielle Eröffnung feierte. Spätestens da war klar: Diese Hühner drehen richtig auf.
Ihr eigens komponierter Soundtrack, der Besucherinnen und Besuchern noch heute im Ohr bleibt, verbreitete sich rasch in Fan-Foren und sozialen Netzwerken. Viele reisten eigens nach Kaisersbach, um das ungewöhnliche Fahrerlebnis zu erleben – irgendwo zwischen Familiengaudi und Gänsehautmoment.
Für viele Freizeitparkfans war die „Wilde Hilde“ nicht einfach eine Bahn, sondern ein Stück Persönlichkeit.
Warum sich der Schwaben Park trennt
Trotz aller Beliebtheit hat sich der Schwaben Park jetzt entschlossen, die Attraktion abzugeben. Geschäftsführer André Hudelmaier erklärt:
„Unsere Umfragen haben gezeigt, dass die ‚Wilde Hilde‘ für viele Familien mit kleinen Kindern schlicht zu aufregend ist. Unsere Gäste lieben sanfte Abenteuer und gemeinsames Lachen – eine Attraktion, die eher Respekt als Begeisterung auslöst, passt langfristig nicht zu unserer Philosophie.“
Und mit einem Augenzwinkern ergänzt er:
„Achterbahn-Enthusiasten hätten sich Überschläge und mehr Adrenalin gewünscht – aber genau das wollen wir unserer Kernzielgruppe nicht bieten. Wir stehen für Freude, nicht für Furcht.“
Für den Park sei der Abschied daher eine emotionale, aber konsequente Entscheidung.
Ein Stück Geschichte fährt weiter
Die „Wilde Hilde“ war für das Familienunternehmen mehr als nur eine Attraktion – sie war auch eine Hommage an Parkgründer Sieghardt Hudelmaier, der einst aus einem einfachen Hühnerstall den heutigen Schwaben Park aufbaute.
„Diese Verbindung macht die Attraktion für uns besonders emotional“, sagt André Hudelmaier. „Sie steht symbolisch für unseren Ursprung – und für unseren Mut, neue Wege zu gehen.“
Fest steht: Die Bahn bleibt in Deutschland. Welcher Freizeitpark ihr künftig ein neues Zuhause bietet, ist noch geheim.
Letzte Chance für Fans
Wer die „Wilde Hilde“ noch einmal erleben will, hat dazu bis zum Saisonende am 2. November 2025 Gelegenheit. Danach wird der Hühnerstall abgebaut und in seine neue Heimat transportiert.
„Wir blicken mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück“, so Hudelmaier. „Die ‚Wilde Hilde‘ war ein Stück Herzblut, ein echtes Original. Aber wir freuen uns, dass sie an einem neuen Ort weiterleben darf – und vielleicht sogar noch einmal richtig durchstartet.“