Start mit Tradition und Fassanstich
Los geht’s am Eröffnungsfreitag: Um Punkt 16 Uhr zapft Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) im Zelt von Klauss & Klauss das erste Fass Bier an. Damit auch in den anderen Zelten alles nach Regeln läuft, wird der Anstich per Video übertragen – ausgeschenkt wird erst, wenn das Fass offiziell geöffnet ist. Schon ab 15 Uhr laufen die Fahrgeschäfte, ab dann darf sich gedreht, geschaukelt und geflogen werden.

Foto: in.Stuttgart / Thomas Niedermüller
Die Öffnungszeiten bleiben traditionell: Unter der Woche startet der Wasen um 12 Uhr, am Wochenende bereits um 11 Uhr. Ende ist zwischen Sonntag und Donnerstag um 23 Uhr, freitags und samstags erst um Mitternacht. Kleine Besonderheit: Am Eröffnungsfreitag sowie am Feiertag, 3. Oktober, und am Tag davor darf ebenfalls bis Mitternacht gefeiert werden.
Neuheiten treffen auf Klassiker
Auch 2025 gibt es spektakuläre Premieren. Zum ersten Mal dreht das Flugkarussell „Evolution“ seine Runden: In 66 Metern Höhe werden Besucher mit bis zu 140 km/h durch die Luft gewirbelt. Ebenfalls neu ist der „Loop Fighter“, eine Überkopfschaukel, die echtes Schwerelosigkeits-Gefühl vermitteln soll. Etwas familienfreundlicher kommt die „7D-Cineworld“ daher – ein Simulator, der 3D-Film und überraschende Bewegungseffekte kombiniert.
Doch auch alte Bekannte feiern ihr Comeback: Die „Katz und Maus“, eine modernisierte Variante der „Wilden Maus“, das „Tauchboot U-3000“, das in eine Unterwasserwelt entführt, und die legendäre „Super Rutsche“ sind zurück auf dem Platz. Für Kinder stehen außerdem die Kindereisenbahn, die Kinderachterbahn „The Racing Coaster“ und die Crazy Cars bereit. Adrenalinjunkies locken dagegen der Freifallturm „Fortress Tower“, Geisterbahnen oder die beiden Riesenräder „Sky Lounge Wheel“ und „Europarad“ mit Blick über die Stuttgarter Skyline.
Preise, Rabatte und Familientage
Ein großes Thema sind die Bierpreise. Auf dem Wasen 2025 kostet die Maß zwischen 14,40 Euro und etwas über 15 Euro, je nach Zelt. Damit liegt Stuttgart leicht unter den Preisen des Münchner Oktoberfests, wo die Maß inzwischen bis zu 15,80 Euro kostet. Allerdings hat das Wiesn-Bier auch einen höheren Alkoholgehalt von etwa sechs Prozent, da es speziell für das Fest gebraut wird.
Wer sparen möchte, nutzt die Familientage, die an beiden Mittwochen stattfinden. Dann gibt es Rabatte bei Fahrgeschäften, Gastronomie und sogar beim Parken. Dazu sorgen Stelzenläufer und Luftballonkünstler für Unterhaltung. Auch der VVS-Wasentag am 29. September lohnt sich: Alle, die mit einem Deutschlandticket oder einem VVS-Ticket kommen, erhalten an vielen Buden und Attraktionen Preisnachlässe. Außerdem bieten die Zelte mittags günstige Menüs an, etwa Hähnchen oder Käsespätzle für 9 bis 15 Euro.
Anreise, Parken und Umweltzone
Am besten erreicht man den Wasen mit den Stadtbahnen. Die U11 fährt als Sonderlinie direkt vom Hauptbahnhof zum Gelände. An Werktagen ergänzt die U19 die Verbindung ab Wilhelmsplatz (Bad Cannstatt). Auch die Linien U1, U2, U13 und U16 bringen Besucher hin, ebenso wie die S-Bahnen S1, S2 und S3, die am Bahnhof Bad Cannstatt halten. Von dort sind es nur zehn Minuten zu Fuß.
Wer mit dem Auto kommt, zahlt für das Tagesticket 8 Euro. Motorräder parken für 2 Euro, Busse für 16 Euro. Wichtig: Die Stuttgarter Innenstadt ist eine Umweltzone, eine Umweltplakette ist Pflicht. Fahrradfahrer finden am Eingang Krämermarkt an der König-Karls-Brücke Abstellplätze, Motorräder am Willi-Daume-Steg, an der Haltestelle „Cannstatter Wasen“ und auf dem Parkplatz P10.
Sicherheit auf dem Festgelände
Wie im Vorjahr setzt die Polizei auf ein Großaufgebot mit sichtbaren und zivilen Kräften. Die Zahl der Straftaten lag 2024 auf einem Rekordtief – daran will man anknüpfen. Wichtig für Besucherinnen und Besucher ist die „Wasenboje“, ein Container auf dem Gelände, der als Anlaufstelle bei Belästigungen, Gruppenverlust oder übermäßigem Alkoholkonsum dient. Das Team hilft ab 13 Uhr täglich, organisiert ein Taxi oder begleitet im Notfall zur Polizei.
Reservierungen und Treffpunkte
Für alle, die mit größeren Gruppen feiern wollen, empfiehlt sich eine Tischreservierung direkt bei den Wirten der acht Festzelte. Wer Freunde sucht, trifft sich traditionell an der Fruchtsäule, den Riesenrädern oder ebenfalls an der Wasenboje, die dank der beleuchteten 3D-Boje auf dem Dach kaum zu übersehen ist.
Kritik der Wirte – und festliches Finale
Während die Fans feiern, schlagen sich die Wirte mit steigenden Kosten und Auflagen herum. Festwirt-Sprecher Werner Klauss bemängelt gegenüber dem SWR vor allem die Pflicht, Toiletten kostenlos anzubieten, und den wachsenden Verwaltungsaufwand – im Vergleich zu München gebe es in Stuttgart strengere Regeln.
Ungeachtet dessen endet der Wasen wie gewohnt festlich: Am 12. Oktober leuchtet über Bad Cannstatt ein großes Musikfeuerwerk und schließt das Volksfest mit Pauken und Trompeten ab.

