Der Deutsche Bundestag hat einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Holocaust-Gedenkens im Herzen der deutschen Hauptstadt getan. Die Baukommission des Parlaments sprach sich nach Informationen des Nachrichtenmagazins Politico für die Umbenennung eines 130 Meter langen Abschnitts der Dorotheenstraße in Berlin-Mitte aus. Dieser Bereich liegt strategisch günstig in direkter Nachbarschaft zum Reichstagsgebäude und dem Jakob-Kaiser-Haus, einem wichtigen Zentrum für Abgeordnetenbüros und Tagungsräume.
Symbol für historische Verantwortung
Die geplante Umbenennung des Straßenteils in Yad-Vashem-Straße ist mehr als nur eine Namensänderung. Laut dem Beschluss der Kommission gilt Yad Vashem weltweit als die zentrale Institution für das Gedenken an den Holocaust. Eine solche Umbenennung im politischen Zentrum der Bundesrepublik Deutschland wird als „sichtbarer Ausdruck des Bekenntnisses zu historischer Verantwortung und Erinnerungskultur“ gewertet. Dies unterstreicht das Bestreben Deutschlands, die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus wachzuhalten und sich aktiv mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Die Initiative zur Umbenennung wurde unter anderem von Dani Dayan, dem Direktor von Yad Vashem, und Kai Diekmann, dem Vorsitzenden des Freundeskreises Yad Vashem, vorangetrieben. Sie hatten sich jüngst an Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) gewandt und um Unterstützung für ihr Anliegen gebeten. Die Umsetzung der Umbenennung, falls alle formalen Schritte wie erwartet ablaufen, könnte frühestens ab Mai 2026 erfolgen.




