Damit hat sich die Zahl der Unfälle deutlich erhöht und ist der höchste Stand in der Zehn-Jahres-Statistik. Besonders tragisch ist der Anstieg der tödlichen Unfälle. 9 Menschen verloren im vergangenen Jahr ihr Leben auf dem Bodensee, 4 mehr als 2022. 7 Todesfälle ereigneten sich beim Baden, 1 beim Tauchen und 1 bei einem anderen Unfall.
Ursachenforschung und Präventionsmaßnahmen
Als Hauptursache der Schiffsunfälle wurde die „mangelnde Sorgfalt“ der Schiffsführer identifiziert. Dies umfasst ein breites Spektrum von menschlichem Fehlverhalten über fehlende Erfahrung bis hin zu Selbstüberschätzung. In 49 von 96 Schiffsunfällen war dies der Fall. Technische Mängel (26 Fälle) und „sonstige“ Ursachen (9 Fälle) spielten ebenfalls eine Rolle. Um der Unfallwelle entgegenzuwirken, hat die Wasserschutzpolizei bereits gezielte Maßnahmen ergriffen, darunter die Verstärkung der Aufklärungsarbeit und die Durchführung von Sportbootkontrollen. Die Wasserschutzpolizei appelliert daher eindringlich an alle Wassersportler, die geltenden Regeln zu beachten und die Gefahren auf dem See nicht zu unterschätzen.
Die Wasserschutzpolizei gibt außerdem einige Ratschläge für die Wassersportsaison 2024:
- Wetterlage beobachten, Rettungsmittel bereitlegen auf Vollzähligkeit und Funktionsfähigkeit der Mindestausrüstung achten!
- Auf Unfallverhütung achten. Bei Notfällen internationalen Notruf 112 und gegebenenfalls den Notrufkanal 16 auf UKW-Funk nutzen.
- Das Boot vor Diebstahl und Einbruch schützen, verdächtige Wahrnehmungen umgehend der Polizei melden.
- Gute Seemannschaft
- SUP (stand-up-paddle-board) mit Namen und Anschrift versehen. Auf dem SUP Rettungsmittel und bei Dunkelheit Beleuchtungsmittel mitführen.
- Beachten Sie die Starkwind- und Sturmwarnleuchten am Bodensee. Diesewarnen mit einer Vorlaufzeit von etwa einer Stunde mit 40 Blitzen pro Minute (Starkwindwarnung) ab 6 Beaufort bzw. mit 90 Blitzen pro Minute (Sturmwarnung) ab 8 Beaufort.
Die Statistik im Detail
Schiffsunfälle:
- 96 Unfälle, davon 49 durch „mangelnde Sorgfalt“
- 26 Unfälle durch technische Mängel
- 4 Unfälle durch Sturm und Seegang
- 430 Bootseinsätze im Rahmen des Sturmwarndienstes
- 297 Bootseinsätze aufgrund von Seenotfällen
- 411 Personen gerettet
- 180 Boote aus Seenot geborgen
Badeunfälle:
- 9 Unfälle
- 7 Todesfälle
- 2 Verletzte
Tauchunfälle:
- 2 Unfälle
- 1 Todesfall
- 2 Verletzte
Sonstige Unfälle:
- 64 Unfälle, dabei handelt es sich überwiegend um die Folgen eines Sturmereignisses
- Sachschaden in Höhe von ca. 219.000 Euro
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Hinweis:
Die Sicherheit auf dem Bodensee ist ein wichtiges Thema, das alle Wassersportler und Bootsbesitzer betrifft. Es ist essenziell, sich der Gefahren bewusst zu sein und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.