Facharzt-Termin? Für viele eine Geduldsprobe!
Während Hausarztbesuche meist flott gehen, sieht es bei Fachärzten ganz anders aus: 31 Prozent der Versicherten finden die Wartezeiten „zu lang“ oder sogar „viel zu lang“. Immerhin jeder Zweite bekommt innerhalb von zehn Tagen einen Termin – doch viele warten Wochen oder sogar Monate!
GKV-Versicherte klagen zudem über schlechte telefonische Erreichbarkeit (44 Prozent unzufrieden) und unflexible Öffnungszeiten: 27 Prozent bewerten diese als „zu kurz“ oder „viel zu kurz“.
Spitzenverband fordert Online-Portal für Arzttermine
GKV-Vorständin Stefanie Stoff-Ahnis macht Druck: „Patientinnen und Patienten wünschen sich eine ambulante Versorgung, die die Bedürfnisse der modernen Lebens- und Arbeitswelt berücksichtigt.“ Ihr Vorschlag: Arztpraxen sollen tagesaktuell freie Termine online veröffentlichen – für mehr Transparenz und bessere Planung.
Auch Krankenkassen könnten dann Termine vermitteln. Doch ein weiteres Problem bleibt: Die Bevorzugung von Privatpatienten. Stoff-Ahnis fordert: „Wer echte Gleichbehandlung will, sollte dafür sorgen, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden darf, ob jemand gesetzlich oder privat versichert ist.“
Online-Termine? Ja! Aber mit Datenschutz
Das Interesse an digitalen Lösungen wächst: 51 Prozent der Befragten halten die Online-Terminvergabe für „sehr wichtig“ oder „wichtig“ – vor zwei Jahren waren es nur 31 Prozent! Doch es gibt auch Bedenken: 57 Prozent wollen keine kommerziellen Anbieter, weil sie Angst um ihre Daten haben.
Stoff-Ahnis stellt klar: „Die Digitalisierung in der ambulanten Versorgung entwickelt sich positiv. Versicherten wünschen sich offensichtlich eine Vermittlungsalternative durch nicht kommerzielle Anbieter.“
Fazit: Kassenpatienten brauchen Lösungen!
Rund 75 Millionen Menschen in Deutschland sind gesetzlich versichert – und für sie muss sich etwas ändern. Der GKV-Spitzenverband fordert mehr Flexibilität, kürzere Wartezeiten und vor allem faire Terminvergaben. Bleibt abzuwarten, ob die Politik handelt – oder ob Kassenpatienten weiter das Nachsehen haben.