Rekordwerte auf dem Arbeitsmarkt
Doch nicht nur die Teilzeitquoten klettern auf neue Spitzenwerte. Auch die allgemeine Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen erreichte mit gut 77 Prozent einen Rekord. Hier zeigt sich: Immer mehr Menschen in Deutschland gehen einer Arbeit nach. Bei den Männern lag die Quote bei 81 Prozent, bei den Frauen bei 74 Prozent. Positiv: Der Abstand zwischen den Geschlechtern hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verringert. Seit 2005 stieg die Erwerbstätigenquote von Frauen um beachtliche 15 Prozentpunkte, während der Anstieg bei Männern mit knapp 10 Prozentpunkten geringer ausfiel.
Der Trend zur Teilzeit begleitet diesen Anstieg der Erwerbstätigkeit. Von 2005 bis 2024 legten die Teilzeitquoten sowohl bei Frauen (von 43 % auf 49 %) als auch bei Männern (von 7 % auf 12 %) um rund 5 Prozentpunkte zu.
Mütter arbeiten häufiger – und öfter in Teilzeit
Ein besonderer Blick gilt den Eltern: Während 92 Prozent der Väter mit minderjährigen Kindern im Jahr 2024 erwerbstätig waren, traf dies auf 71 Prozent der Mütter zu. Noch deutlicher wird der Unterschied bei Eltern mit ganz kleinen Kindern unter 3 Jahren: Hier waren 9 von 10 Vätern (89 %) berufstätig, aber nur 4 von 10 Müttern (40 %).
Die gute Nachricht: Die Erwerbstätigenquoten von Müttern sind in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen – bei Müttern mit Kindern unter 3 Jahren um 12 Prozentpunkte und bei Müttern mit Kindern unter 18 Jahren um 11 Prozentpunkte.
Allerdings: Wenn Mütter arbeiten, dann überdurchschnittlich oft in Teilzeit. 68 Prozent aller erwerbstätigen Mütter mit Kindern unter 18 Jahren taten dies 2024. Bei Müttern mit Kindern unter 3 Jahren waren es sogar 73 Prozent. Im Vergleich dazu reduzierten Väter ihre Arbeitszeit deutlich seltener: 8 Prozent der erwerbstätigen Väter mit Kindern unter 18 Jahren und 9 Prozent der Väter mit Kindern unter 3 Jahren arbeiteten Teilzeit. Interessant: Während sich die Teilzeitquote von Müttern seit 2005 kaum veränderte, stieg sie bei den Vätern um gut 4 Prozentpunkte.
Neue Berechnungsgrundlage durch Zensus 2022
Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, dass die Ergebnisse ab 2021 neu hochgerechnet wurden. Grundlage sind nun die Bevölkerungseckwerte auf Basis des Zensus 2022. Diese Umstellung kann sich auf die absoluten Zahlen auswirken, bei Anteilswerten wie den Quoten ist der Effekt laut Destatis aber meist gering.
Methodische Anmerkung: Die Daten basieren auf Selbstauskünften im Rahmen des Mikrozensus, einer jährlichen Stichprobenerhebung bei rund 1 % der Bevölkerung. Als teilzeitbeschäftigt gilt, wer nach eigener Einschätzung weniger Stunden als branchen- oder betriebsüblich voll arbeitet.