Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat zum Jahresende 2025 einen Dämpfer erhalten. Die Analysen der GfK deuten auf einen enttäuschenden Ausblick für das kommende Jahr hin. Zwar stagniert die allgemeine Konjunkturerwartung, doch sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung verbuchen deutliche Einbußen. Gleichzeitig steigt die Bereitschaft, Geld zurückzulegen, spürbar an.
Sparneigung erreicht 17-Jahres-Hoch
Der Konsumklima-Indikator prognostiziert für den Januar 2026 einen Rückgang um 3,5 Zähler auf nunmehr -26,9 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit April 2024. Besonders ins Gewicht fallen diesmal die erheblichen Verluste bei der Einkommenserwartung und ein kräftiger Anstieg der Sparneigung um fünf Zähler auf 18,7 Punkte. „Bemerkenswert ist, dass die Sparneigung auf den höchsten Stand seit der Finanz- und Wirtschaftskrise geklettert ist“, erläutert Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM). Zuletzt wurde im Juni 2008 mit 21,4 Punkten ein höherer Wert gemessen. Bürkl führt diesen Anstieg auf eine wieder stärker gestiegene Verunsicherung durch Inflationsängste und kontroverse Debatten um die Zukunft der Rentenversicherung zurück. „Dies sind keine positiven Nachrichten für den Endspurt im diesjährigen Weihnachtsgeschäft und ist zugleich auch als Fehlstart der Konsumstimmung in das Jahr 2026 zu sehen“, so Bürkl.
Einkommenserwartung und Kauflaune sinken
Auch die Aussichten für das eigene Einkommen in den kommenden zwölf Monaten zeigen einen klaren Abwärtstrend. Der Einkommensindikator sinkt zum dritten Mal in Folge und fällt auf -6,9 Punkte. Ein schlechterer Wert wurde zuletzt im Januar 2024 registriert. Die wieder gestiegenen Inflationsängste der Bundesbürger werden als möglicher Grund für diesen Rückgang genannt. Analysen zeigen, dass Einkommensindikatoren eng mit der realen Kaufkraft, also inflationsbereinigten Einkommen, zusammenhängen.
Im Sog dieser sinkenden Einkommensperspektiven leidet auch die Anschaffungsneigung. Nach zwei vorangegangenen Anstiegen verliert der Indikator 1,5 Zähler und liegt nun bei -7,5 Punkten. Auch die Jahresbilanz 2025 fällt für Käufer enttäuschend aus, mit einem Minus von gut zwei Zählern im Vergleich zum Vorjahr.
Konjunkturaussicht bleibt verhalten optimistisch
Die Konjunkturerwartung hingegen zeigt sich relativ robust. Der entsprechende Indikator legt um 2,3 Zähler auf 1,2 Punkte zu. Dies unterstreicht das Auf und Ab, das seit dem Spätsommer 2025 zu beobachten ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Konjunkturindikator mit +0,9 Punkten leicht positiv. Aktuell gehen die Deutschen von einer lediglich moderaten Erholung der Konjunktur im kommenden Jahr aus. Wirtschaftsexperten prognostizieren für 2026 ein Wachstum von einem Prozent oder knapp darunter.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)




