Wirtschaftliche Stagnation in Deutschland

Statistisches Bundesamt bestätigt Stagnation der Wirtschaft im dritten Quartal 2025 in Deutschland

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland verzeichnete im dritten Quartal 2025 keine Veränderung gegenüber dem Vorquartal. Dies bestätigte das Statistische Bundesamt am Dienstag und untermauert damit die erste Schätzung von Ende Oktober. Besonders schwache Exporte bremsten die Konjunktur, während Investitionen leicht anstiegen und der Konsum insgesamt stagnierte.
Statistisches Bundesamt bestätigt Stagnation der Wirtschaft im dritten Quartal 2025 in Deutschland
Statistisches Bundesamt bestätigt Stagnation der Wirtschaft im dritten Quartal 2025 in Deutschland
Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Folge uns auf:

Die deutsche zeigte im dritten Quartal 2025 keine Dynamik. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal, ein Ergebnis, das sich mit der Ende Oktober veröffentlichten Erstschätzung deckt. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, führte die Stagnation auf schwache Exporte zurück, denen ein leichter Anstieg der Investitionen gegenüberstand.

Nach einem Rückgang im Vorquartal verzeichneten die preis-, saison- und kalenderbereinigten Bruttoanlageinvestitionen im dritten Quartal 2025 wieder ein Plus von 0,3 Prozent. Dabei wurde insbesondere in Ausrüstungen, wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge, mit einer Zunahme von 1,1 Prozent mehr investiert. Dies spiegelte sich auch in den gewerblichen Pkw-Neuzulassungen wider. Im Gegensatz dazu sanken die Bauinvestitionen um 0,5 Prozent.

Der Konsum insgesamt blieb im dritten Quartal 2025 stabil (0,0 Prozent). Hierbei zeigten sich jedoch unterschiedliche Entwicklungen bei privaten und staatlichen Ausgaben. Der private Konsum ging erstmals seit dem vierten Quartal 2023 leicht um 0,3 Prozent zurück, primär bedingt durch geringere Ausgaben für Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen. Die Konsumausgaben des Staates hingegen stiegen um 0,8 Prozent.

Vom Außenhandel kamen keine positiven Impulse. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen sanken im dritten Quartal 2025 um 0,7 Prozent. Während der Warenexport kaum nachgab (-0,1 Prozent), fielen die Dienstleistungsexporte, darunter Lizenzgebühren und Instandhaltungsdienstleistungen, um 2,6 Prozent. Die Importe von Waren und Dienstleistungen blieben auf dem Niveau des Vorquartals (0,0 Prozent), mit einem Anstieg bei Warenimporten (+0,9 Prozent) und einem Rückgang bei Dienstleistungsimporten (-1,9 Prozent).

Die preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttowertschöpfung erhöhte sich insgesamt leicht um 0,1 Prozent. Ein uneinheitliches zeigte sich in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen: Das Verarbeitende Gewerbe verzeichnete mit -0,9 Prozent den deutlichsten Rückgang. Die Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen und elektrischen Ausrüstungen konnte jedoch leicht zulegen. Das Baugewerbe sank erneut um 0,6 Prozent. Dienstleistungsbereiche, insbesondere Information und Kommunikation (+0,8 Prozent) sowie , Verkehr, Gastgewerbe (+0,7 Prozent), konnten ihre Wertschöpfung steigern, während Unternehmensdienstleister (-0,1 Prozent) und sonstige Dienstleister (0,0 Prozent) stagnierten oder leicht zurückgingen.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal nahmen die preisbereinigten Konsumausgaben im dritten Quartal 2025 um 1,1 Prozent zu. Sowohl der private Konsum (+0,8 Prozent, vor allem durch Kraftfahrzeuge) als auch der staatliche Konsum (+1,7 Prozent, unter anderem durch soziale Sachleistungen) trugen hierzu bei.

Dagegen sanken die Investitionen in Ausrüstungen um 1,0 Prozent und in Bauten um 0,7 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2024, wobei insbesondere Wohnbauinvestitionen zurückgingen. Die Investitionen in Nichtwohnbauten stiegen hingegen. Die inländische Verwendung insgesamt erhöhte sich um 1,6 Prozent zum Vorjahr.

Der Außenhandel zeigte ein ähnliches Bild wie in den Vorquartalen: sinkende Exporte (-0,1 Prozent zum Vorjahresquartal) bei steigenden Importen (+3,4 Prozent). Besonders die Warenimporte nahmen deutlich zu (+5,4 Prozent), getrieben durch pharmazeutische Erzeugnisse, Metallerzeugnisse und elektrische Ausrüstungen. Dienstleistungsimporte sanken um 1,0 Prozent.

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung lag im dritten Quartal 2025 um 0,3 Prozent über dem Niveau des dritten Quartals 2024, vorwiegend durch den Dienstleistungssektor (+0,6 Prozent). Besonders die Bereiche öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit (+1,9 Prozent) sowie Handel, Verkehr, Gastgewerbe (+0,9 Prozent) und Information und Kommunikation (+1,0 Prozent) zeigten Zuwächse. Finanz- und Versicherungsdienstleister (-3,0 Prozent), sonstige Dienstleister (-0,7 Prozent) und Unternehmensdienstleister (-0,6 Prozent) verzeichneten jedoch Rückgänge.

Im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe setzte sich der Abwärtstrend fort. Das Baugewerbe unterschritt das Vorjahresniveau um 3,0 Prozent, während das Verarbeitende Gewerbe einen moderateren Rückgang von 0,3 Prozent verzeichnete, nachdem in den Vorquartalen stärkere Rückgänge zu beobachten waren. Besonders die Produktion von chemischen Erzeugnissen sowie Kraftwagen und Kraftwagenteilen lag unter dem Vorjahresniveau. Es wurden jedoch mehr elektrische Ausrüstungen produziert.

Die Wirtschaftsleistung wurde von rund 46,0 Millionen Erwerbstätigen erbracht, was einem leichten Rückgang von 23.000 Personen (0,0 Prozent) gegenüber dem dritten Quartal 2024 entspricht. Die Rückgänge im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe konnten durch den Anstieg der Erwerbstätigkeit im Dienstleistungsbereich nicht kompensiert werden.

Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen und die geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen blieben stabil (0,0 Prozent). Die Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes BIP je Erwerbstätigenstunde, stieg um 0,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2024, und je Erwerbstätigen um 0,4 Prozent.

In jeweiligen Preisen stieg das BIP um 3,4 Prozent, das Bruttonationaleinkommen um 3,5 Prozent und das Volkseinkommen um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Arbeitnehmerentgelt erhöhte sich um 5,4 Prozent, während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 0,7 Prozent sanken. Die durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter stiegen um 5,1 Prozent, netto jedoch nur um 4,7 Prozent aufgrund gestiegener Sozialbeiträge.

Angesichts eines stärkeren Zuwachses des Konsums der privaten Haushalte (+3,4 Prozent) im Vergleich zum gesamten Einkommen (+2,6 Prozent) sank die Sparquote leicht auf 9,6 Prozent, nach 10,4 Prozent im dritten Quartal 2024. (Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel