Eisregen – die tückischste Wetterlage des Winters
Während Schnee oder Frost sichtbar warnen, kommt Eisregen oft aus dem Nichts. Genau das macht diesen Tag so gefährlich: Der Boden bleibt vielerorts tiefgefroren, gleichzeitig strömt aus Westen mildere Luft ein. Der Niederschlag trifft als Regen auf kalte Oberflächen – und gefriert sofort.
Das Resultat: Straßen, Brücken und Gehwege werden glatt wie Glas.
DWD warnt seit dem Morgen – mehrere Regionen besonders gefährdet
Der Deutsche Wetterdienst hat seine Warnlage bereits am Morgen erweitert. Ein Frontensystem zieht aus dem Westen auf und trifft zuerst Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Kurz darauf folgen Baden-Württemberg und Teile Bayerns.
Besonders kritisch wird es in:
- südlichem Rheinland-Pfalz
- Schwarzwaldregion
- Schwäbischer Alb
- Süd- und Südostbayern
Hier wird mit unwetterartiger Glättebildung gerechnet.
Die Eisregen-Walze rollt – und sie wird schneller
Der erste Niederschlag beginnt vielerorts als Schnee. Doch sobald wärmere Luftmassen nachschieben, kippt die Lage binnen Minuten: Schnee wird zu Regen, Regen wird zu Eis.
Autofahrer könnten plötzlich auf spiegelglatte Abschnitte treffen, selbst wenn die Straße wenige Meter zuvor noch griffig war. Besonders tückisch wird es an:
- Waldstrecken
- Brücken
- Gefällstücken
- schattigen Ortsdurchfahrten
Erste Unfälle zeigen, wie ernst die Lage ist
Bereits am Wochenende kam es im Süden zu schweren Glätte-Unfällen. Ein Wagen rutschte bei Isny von der Straße, zwei Menschen wurden verletzt. Die Polizei geht von Glätte als Ursache aus. Ähnliche Situationen sind heute bundesweit möglich – vor allem dort, wo Regen schneller einfriert, als Räumdienste reagieren können.
Nacht zum Montag: Ausweitung bis nach Berlin und Sachsen
Was den Tag so brisant macht, setzt sich in der Nacht fort: Der Regen breitet sich nach Osten aus, doch der Boden bleibt vielerorts eisig. Dadurch droht Eisregen bis weit nach Ostdeutschland – inklusive Berlin, Brandenburg, Sachsen und Teilen Thüringens.
Im Süden Bayerns verschärfen Temperaturen unter –10 Grad die Situation zusätzlich.
Schnee im Norden – Eisregen im Süden
Während sich der Süden auf spiegelglatte Flächen einstellen muss, fällt im Norden weiter Schnee. In einigen Regionen sind 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee möglich. Die Kombination aus Eisregen im Süden und Schneefall im Norden macht Deutschland heute zu einer zweigeteilten Winterlandschaft.
Wind und Nebel verschärfen die Gefahr
Zusätzlich erschweren stürmische Böen im Norden und dichter Nebel in vielen Tälern die Verkehrslage. Plötzliche Sichtwechsel und glatte Fahrbahnen können für gefährliche Situationen sorgen, vor allem im Berufsverkehr und im Wochenend-Rückreiseverkehr.
Montag bringt nur kurze Entspannung
Am Montag steigt die Temperatur vorübergehend leicht an. Die Glätte lässt nach, aber der Morgen bleibt gefährlich. Ab Dienstag wird das Wetter kurz ruhiger – bevor zur Wochenmitte der nächste Wintervorstoß möglich ist.

