KI treibt Kurse an der Frankfurter Börse
Am Donnerstag legte der Dax kräftig zu. Der Index wurde zum Xetra-Handelsschluss mit 23.279 Punkten berechnet, was ein Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss bedeutet. Nach einem freundlichen Start konnte der Dax seine Zugewinne im Tagesverlauf ausbauen, bevor er einen Teil davon wieder abgab. Die Debatte um die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) prägte erneut den Handelstag.
Christine Romar, Head of Europe von CMC Markets, kommentierte die aktuelle Marktsituation. Sie wies darauf hin, dass die Erwartung, der Chef des führenden KI-Profiteurs würde eine Blase am Aktienmarkt bestätigen, nicht realistisch sei. Überraschend war jedoch die deutliche Entkräftung dieser Diskussionen durch Nvidia-Chef Jensen Huang, der von einer „unglaublich hohen Nachfrage nach seinen ausverkauften Chips“ und einem „exponentiell steigenden Bedarf an Rechenleistung“ sprach, die er als „Gerede“ abtat.
Laut Romar könnten die aktuellen Bewertungen angesichts des sich beschleunigenden Wachstums von Nvidia bei Umsätzen und Gewinnen auf einem soliden Fundament stehen. Die veröffentlichten Zahlen führten an der Börse zu einem Stimmungswechsel. Dieser überdeckte sogar einen stärker als erwarteten Arbeitsmarkt in den USA am Nachmittag. Die Angst vor dem Platzen einer Blase werde nun wieder aus den Kursen ausgepreist, so die Analystin.
Auch der Dax in Frankfurt wurde von dieser positiven Stimmung erfasst, wie Romar feststellte. Sie sieht den Index nun vor einer entscheidenden Phase: Entweder werde die 200-Tage-Linie erneut getestet, bevor es möglicherweise wieder abwärts geht, oder das zuvor gesendete Verkaufssignal werde aus dem Markt genommen, indem der Index die Hürde nachhaltig überspringt. In diesem Fall wäre der leichte Rücksetzer auf rund 23.000 Punkte nach nur 24 Stunden bereits Geschichte.
Bis kurz vor Handelsschluss führten die Papiere von Rheinmetall, Qiagen, Siemens Energy und RWE die Kursliste in Frankfurt an. Am unteren Ende fanden sich die Aktien von Henkel, Symrise und Beiersdorf wieder.
Neben den Aktienmärkten verzeichneten auch andere Rohstoffe Preisbewegungen. Der Gaspreis stieg: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Dezember kostete 31 Euro, was einem Anstieg von einem Prozent gegenüber dem Vortag entspricht. Dies impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens acht bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte dieses Preisniveau dauerhaft bestehen bleiben.
Der Ölpreis stieg ebenfalls. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 63,88 US-Dollar. Dies entsprach einem Anstieg von 37 Cent oder 0,6 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs des vorherigen Handelstags.
Die europäische Gemeinschaftswährung zeigte sich am Donnerstagnachmittag etwas schwächer: Ein Euro war für 1,1538 US-Dollar zu haben, und ein Dollar kostete dementsprechend 0,8667 Euro.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
