Italiens oberstes Gericht hat entschieden, dass der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines von Italien an Deutschland ausgeliefert werden darf. Der Tatverdächtige, der am 21. August in Rimini aufgrund eines europäischen Haftbefehls verhaftet wurde, befand sich bereits in Untersuchungshaft.
Die Ermittler verdächtigen ihn dringend des gemeinschaftlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, der verfassungsfeindlichen Sabotage sowie der Zerstörung von Bauwerken. Zuvor hatten Verfahrensfehler die Auslieferung gestoppt und eine erneute Prüfung notwendig gemacht.
Laut Bundesanwaltschaft soll der Beschuldigte zu einer Gruppe von Personen gehören, die im September 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 platzierten. Für den Transport der Sprengsätze sollen er und seine Mittäter eine Segelyacht genutzt haben, die von Rostock aus gestartet sein soll. Die Anmietung der Yacht erfolgte demnach über Mittelsmänner mithilfe gefälschter Ausweispapiere bei einem deutschen Unternehmen.
Die Sprengsätze detonierten am 26. September 2022 und verursachten schwere Schäden an beiden Pipelines.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)
