Der Vorsitzende der Linksfraktion, Sören Pellmann, hat sich entschieden gegen eine mögliche Kopplung der Rente an die Entwicklung der Inflation ausgesprochen. Diese Idee, die von Bundeskanzler Merz ins Gespräch gebracht wurde, sieht Pellmann als verkappte Rentenkürzung. Er betonte in einem Interview mit der „Rheinischen Post“, dass die bisherige Kopplung an die Lohnentwicklung über längere Zeiträume zu höheren Renten geführt habe als eine inflationsbasierte Anpassung.
Pellmann zeigte zugleich wenig Verständnis für die Forderungen, die aus Kreisen junger Unionsabgeordneter kommen. Er interpretierte deren Anliegen als eine Missgunst gegenüber Rentnern, denen nicht einmal die derzeitigen 48 Prozent ihres Durchschnittsverdiensts zugestanden würden. Um „Generationengerechtigkeit“ wirklich zu fördern, so Pellmann, müssten vielmehr „heiße Eisen“ wie die Überführung des Pensionssystems der Beamten in die Gesetzliche Rente angegangen werden.
Parallel zur Debatte meldete sich der Wirtschaftsweise Martin Werding zu Wort, ebenfalls in der „Rheinischen Post“. Er skizzierte verschiedene Ansätze zur Zukunftsfestigkeit der Rente. Eine Option sei die Stärkung des Nachhaltigkeitsfaktors, um die demografische Last hälftig zwischen Rentnern und Beitragszahlern aufzuteilen, wobei der Anteil der Rentner bislang nur ein Viertel ausmache. Alternativ könnten auch inflationsorientierte Rentenanpassungen oder eine Umverteilung zwischen höheren und niedrigeren Renten in Betracht gezogen werden, erläuterte der Ökonom. Die Diskussion war zuvor durch Merz‘ Äußerungen in der ARD entfacht worden, der eine Kopplung der Rente an die Inflation als „durchaus erwägenswert“ bezeichnete.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)


