Magdeburg steht in diesem Jahr vor einer Herausforderung bei der Durchführung seines traditionellen Weihnachtsmarktes. Wie Oberbürgermeisterin Simone Borris nach einer Sondersitzung des Stadtrates am Montagabend mitteilte, wird die Veranstaltung vorerst nicht genehmigt. Als Ursache nannte Borris eine Weisung des Landesverwaltungsamtes, das das von der Weihnachtsmarktgesellschaft vorgelegte Sicherheitskonzept als unzureichend bewertet.
Eine zentrale Kritik des Landesverwaltungsamtes ist die Einschätzung, dass der Weihnachtsmarkt durch seinen Betrieb ein „potenzielles Anschlagsziel“ darstelle. Oberbürgermeisterin Borris betonte, man nehme diese Einschätzung ernst, zeigte sich jedoch irritiert über die neue Bewertung der Lage. Sie verwies zudem darauf, dass die Polizei erst kürzlich, am vergangenen Freitag, schriftlich bestärkt habe, die Abwehr konkreter Gefahren obliege dem Staat.
Neben der generellen Einschätzung als potenzielles Zielobjekt betreffen weitere Beanstandungen das Einlasskonzept sowie den Zufahrtsschutz. Die für den Weihnachtsmarkt zuständige Gesellschaft signalisierte zwar ihre Bereitschaft, zahlreiche der genannten Hinweise zu berücksichtigen und umzusetzen. Eine umfassende Verantwortungsübernahme für mögliche Terrorereignisse wird jedoch von Seiten der Gesellschaft abgelehnt.
Oberbürgermeisterin Borris äußerte die Hoffnung, dass durch intensive Gespräche und Verhandlungen mit dem Land Sachsen-Anhalt in absehbarer Zeit eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann, um den Magdeburger Weihnachtsmarkt in diesem Jahr doch noch stattfinden zu lassen.
(Mit Material der der dts Nachrichtenagentur erstellt)
