Der Vorstandschef der Techniker Krankenkasse (TK), Jens Baas, hat die von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) geplanten Sparmaßnahmen als unzureichend kritisiert. „Das Sparpaket mit rund zwei Milliarden Euro ist klein, und ob es überhaupt vollständig greift, ist fraglich“, erklärte Baas gegenüber dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe).
Warken und der Schätzerkreis der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hatten zuvor bekannt gegeben, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen 2026 bei 2,9 Prozent stabil bleiben werde. Diesem widerspricht Baas entschieden: „Das ist ein Kommunikationskniff. In diesen 2,9 Prozent ist der Wiederaufbau der Rücklagen gar nicht enthalten.“
Baas prognostiziert, dass viele Kassen ihre Zusatzbeiträge anheben müssen. „Der tatsächliche Durchschnitt wird 2026 eher zwischen 3,1 und 3,3 Prozent liegen. Wer heute liest ‚alles bleibt stabil‘, bekommt am 1. Januar womöglich dennoch einen Brief mit einer Erhöhung.“
Darüber hinaus sprach Baas von „unglücklicher Kommunikation“ und kritisierte die Sparvorgaben für die Kassen als „handwerklich schief“. Er führte aus: „Wer heute effizient arbeitet, darf real kaum wachsen; wer ineffizient ist, darf weiter drauflegen.“ Die TK beabsichtigt zwar, ihren Zusatzbeitrag 2026 unter dem Marktdurchschnitt zu halten, prüft jedoch noch, ob dies ohne eine Erhöhung möglich sein wird.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

