Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Bereitschaft signalisiert, sich einem Fernsehduell mit einem AfD-Kandidaten zu stellen, sollte die AfD vor der nächsten Landtagswahl im Jahr 2028 in Umfragen die zweitstärkste Kraft in Bayern sein. Dies erklärte Söder in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstagsausgabe).
Söder unterstrich die Bedeutung, mit Vertretern der AfD in den direkten Diskurs zu treten, um die fundamentalen Unterschiede zu verdeutlichen. Er bezeichnete die AfD als „Feind unserer Demokratie“, die „Sicherheit und Wohlstand“ gefährde. Diese Einschätzung müsse unmissverständlich kommuniziert werden, weshalb er ein solches Duell in Betracht ziehe.
Als Vorbild nannte Söder das Fernsehduell in Thüringen, bei dem CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt vor der Landtagswahl 2024 dem AfD-Spitzenkandidaten Björn Höcke gegenübertrat. Söder würdigte Voigts Auftritt als „hervorragend“ und „mitentscheidend“ für den Wahlerfolg der CDU sowie Voigts Position als Ministerpräsident. Die AfD stelle die „größte Herausforderung unseres politischen Lebens“ dar, so Söder, der ergänzte, dass es vor der nächsten Landtagswahl möglicherweise kein TV-Duell mehr mit einer grünen oder roten Kandidatin geben werde, da die AfD zur zweitstärksten Partei aufsteigen könnte.
Hinsichtlich eines kürzlich geführten Interviews mit dem rechtspopulistischen Medium Nius verteidigte Söder sein Vorgehen. Er argumentierte, dass er Wähler, die zur AfD tendieren, nur erreichen könne, wenn er auch dort seine Positionen darlege. „Man muss den Meinungswettbewerb annehmen, sonst kann man ihn nicht gewinnen“, so Söder, um Menschen zurückzugewinnen, die sich von anderen Parteien abgewendet haben.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)