DWD warnt vor Sturmlage
Noch bis Freitag bleibt es vergleichsweise ruhig. Lediglich an der Nordsee und auf Helgoland sind erste stürmische Böen möglich. Ab der Nacht zum Samstag verschärft sich die Lage jedoch deutlich. Laut DWD ist an den Küsten sowie in den Mittelgebirgen mit Sturmböen der Stärke 9 Bft zu rechnen, auf exponierten Bergen wie dem Brocken sogar mit schweren Sturmböen bis 10 Bft. In der Nordsee könnten in der Nacht zum Sonntag zusätzlich kräftige Gewitter auftreten.
Auch das Binnenland wird nicht verschont bleiben: Mit der Passage einer Kaltfront sind stürmische Böen bis zu 80 km/h möglich – etwa im Raum Hamburg und Hannover. An den Küsten werden bis zu 100 km/h, auf dem Brocken sogar 120 km/h erwartet.
Was ist ein Bomben-Zyklon?
Der Begriff klingt dramatisch – und das ist er auch. Meteorologen sprechen von einer „Bombogenese“, wenn der Luftdruck im Zentrum eines Tiefs innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal fällt. Dadurch verstärkt sich das System in extrem kurzer Zeit und entfaltet enorme Kraft.
Solche Stürme entstehen meist über dem offenen Meer, wenn kalte Luft aus dem Norden auf warme, feuchte Luftmassen aus dem Süden trifft. Das sorgt für einen rapiden Energieaustausch. Auch die Nähe zu ehemaligen Tropenstürmen kann die Bildung beschleunigen – so wie jetzt, wo der Ex-Hurrikan „Humberto“ die Dynamik zusätzlich anheizt.
Erinnerung an Orkan „Lothar“
Die Folgen können verheerend sein. Ein eindrückliches Beispiel ist der Weihnachtsorkan „Lothar“ von 1999, der als Bomben-Zyklon entstand. Mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h zog er über Teile Frankreichs, der Schweiz und Deutschlands hinweg. Allein in Deutschland starben 15 Menschen, der wirtschaftliche Schaden ging in die Milliarden.
Meteorologen verweisen immer wieder auf dieses Beispiel, um zu verdeutlichen, welche Zerstörungskraft Bomben-Zyklone entwickeln können – auch in Mitteleuropa.
Ausblick: Erst Sturm, dann wieder Wärme?
Nach dem stürmischen Wochenende könnte sich das Wetter bereits zu Wochenbeginn wieder beruhigen. Meteorologen prognostizieren für Montag und Dienstag erneut milde Temperaturen: In einigen Regionen könnten die Werte sogar über 20 Grad steigen.
Doch zunächst gilt: Vorsicht am Wochenende. Der DWD empfiehlt, sich auf stürmisches Wetter mit möglichen Schäden einzustellen – besonders in Küstennähe und in den Bergen.