Die deutsche Bundesregierung lehnt einen Ausschluss Israels von der Teilnahme an internationalen Fußballwettbewerben ab. Dies bekräftigte Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, in der Mittwochausgabe des „Tagesspiegels“. Schenderlein äußerte die Überzeugung, dass eine direkte Übertragung aller politischen Krisen und Konflikte auf den Sport dessen langfristige Existenz gefährden würde.
Sie sprach sich gegen das Ausschließen israelischer Sportler und Teams von Sportveranstaltungen aus, obwohl ihr bekannt ist, dass entsprechende Forderungen in internationalen Gremien wie der UEFA und auf internationaler Ebene erhoben werden. Nach Schenderleins Auffassung sollte der sportliche Wettbewerb grundsätzlich nicht als Schauplatz für politische Auseinandersetzungen dienen.
Gleichwohl betonte die CDU-Politikerin, dass Sport niemals völlig unpolitisch sei. Der Sport verkörpere wesentliche gesellschaftliche Werte und müsse sich daher immer wieder Diskussionen stellen. Hierfür gebe es viele Gelegenheiten und Foren; das Spielfeld müsse dafür aber nicht herhalten.
Die Forderung nach einem Ausschluss Israels von internationalen Fußballveranstaltungen wurde zuvor von mehreren vom UN-Menschenrechtsrat bestellten Experten erhoben. Diese riefen die FIFA und die UEFA vergangene Woche dazu auf, entsprechende Schritte einzuleiten. Sie begründeten dies mit Israels militärischem Vorgehen im Gazastreifen, das zur Flucht Hunderttausender Zivilisten geführt und eine Hungersnot ausgelöst habe.
Der türkische Fußballverband war das erste UEFA-Mitglied, das sich öffentlich für einen Ausschluss Israels aussprach. Verbandspräsident Ibrahim Haciosmanoglu bezeichnete die Lage in Gaza in einem Brief an die europäischen und weltweiten Fußballverbände als „unmenschlich und inakzeptabel“. Er forderte die FIFA und UEFA zum Handeln auf.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)