Der Abwärtstrend der Verbraucherstimmung in Deutschland wurde im September gebremst. Dies geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Konsumklima der GfK hervor, das für Oktober 2025 einen Anstieg um 1,2 Zähler auf -22,3 Punkte prognostiziert, gegenüber einem revidierten Wert von -23,5 Zählern im Vormonat. Als Hauptgrund für diese leichte Verbesserung werden die gestiegenen Einkommenserwartungen der Verbraucher genannt. Die Sparneigung verbleibt indes nahezu unverändert, während die Anschaffungsneigung sogar leichte Rückgänge verzeichnete.
Rolf Bürkl vom Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM), das an der Indexermittlung beteiligt ist, kommentierte die Entwicklung: „Nachdem das Konsumklima zuvor drei Monate in Folge gesunken war, beendet es nun seinen Abwärtstrend – zumindest für den Moment.“ Insbesondere hob er die deutliche Verbesserung der Einkommensaussichten hervor: „Die Einkommensaussichten – als zentrale Einflussgröße für das Konsumklima – konnten sich von 4 Punkten wieder auf 15 Punkte verbessern und haben damit den Einbruch des Vormonats vollständig ausgeglichen.“
Bleibt die Erholung nachhaltig?
Trotz der positiven Entwicklung bei den Einkommenserwartungen bleibt eine nachhaltige Trendwende laut Bürkl fraglich. Er betonte, dass das Konsumklima weiterhin auf einem „überaus niedrigem Niveau“ verharrt. Faktoren wie die geopolitische Lage, bestehende Sorgen um den Arbeitsplatz und wieder zunehmende Inflationsängste könnten einer umfassenden Erholung derzeit entgegenstehen.
Die Anschaffungsneigung profitiert dabei nicht von den gestiegenen Einkommenserwartungen, sondern sank sogar um 1,5 Zähler auf einen Wert von -11,6 Punkten. Dies markiert den niedrigsten Stand seit Juni 2024, als -13 Punkte gemessen wurden, und unterstreicht das weiterhin geringe Niveau der Konsumgüternachfrage.
Konjunkturerwartungen weiterhin pessimistisch
Parallel dazu setzen die Konjunkturerwartungen der deutschen Verbraucher für die nächsten zwölf Monate ihren Abwärtstrend fort. Der Indikator verzeichnete im September bereits zum dritten Mal in Folge Verluste und sank um 4,1 Zähler auf -1,4 Punkte. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt im Januar 2025 mit -1,6 Punkten gemessen. Dies deutet darauf hin, dass die deutschen Konsumenten in naher Zukunft keine durchgreifende Erholung der nationalen Wirtschaft erwarten.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)