Ramona Pop, die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), äußert ernste Bedenken hinsichtlich einer zunehmenden Verschuldung unter jungen Menschen. Laut ihren Aussagen gegenüber dem „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe) hat es im vergangenen Jahr einen erheblichen Anstieg der Schuldenquoten bei Jugendlichen gegeben.
Als Hauptursache für diese Entwicklung identifiziert Pop die sogenannten „Buy now, pay later“-Geschäfte. Hierbei erhalten Konsumenten einen Zahlungsaufschub für Onlinekäufe, was viele, insbesondere Jugendliche, nicht als Kreditgeschäft wahrnehmen. „Viele haben leider gar nicht verstanden, dass das ein Kredit ist“, kritisiert Pop.
Negative Folgen durch Schulden
Die Nichtzahlung dieser Kredite zu gegebenem Zeitpunkt hat weitreichende Folgen. Pop weist darauf hin, dass säumige Zahlungen zu einem negativen Schufa-Eintrag führen können. Dies kann für Betroffene weitreichende Konsequenzen haben, wie etwa Schwierigkeiten bei der Anmietung einer ersten eigenen Wohnung. „Wir kennen Fälle, in denen Jugendliche auf diesem Weg bis zu 1.500 Euro Schulden aufgehäuft haben“, so Pop weiter.
Hoffnung auf neuen Verbraucherschutz
Die VZBV-Chefin verbindet ihre Hoffnung mit der kürzlich vom Bundeskabinett verabschiedeten Verbraucherkreditlinie. Sie erhofft sich, dass diese Regelung einen besseren Schutz für Jugendliche bietet. Zukünftig soll auch bei „Buy now, pay later“-Diensten eine Prüfung der Kreditwürdigkeit des Antragsstellers vorgeschrieben werden, um einer unkontrollierten Verschuldung entgegenzuwirken.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)