Gipfel in Alaska: Deutsche glauben nicht an Waffenruhe
Anlässlich des Ukraine-Kriegs steht am Freitag ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska an. Doch die Hoffnungen auf Fortschritte sind gering: Nur 13 Prozent der Befragten trauen Trump zu, eine Waffenruhe zu vermitteln. 84 Prozent glauben nicht daran. Auch Wladimir Putin selbst wird misstraut – 82 Prozent sprechen ihm ein ernsthaftes Interesse an einer Waffenruhe ab.
Einigkeit herrscht hingegen bei einem anderen Punkt: 89 Prozent der Deutschen halten es für wichtig oder sehr wichtig, dass die Ukraine durch Präsident Selenskyj an den Gesprächen beteiligt wird.
Ukraine: Gespaltene Meinungen zu Gebietsverzicht
Ob die Ukraine zur Beendigung des Kriegs auf besetzte Gebiete verzichten sollte, spaltet die Meinungen: 42 Prozent befürworten dies, während 45 Prozent dagegen sind und an der Rückeroberung festhalten möchten.
Nahost: Mehrheit gegen Israels Vorgehen und für Palästinenserstaat
Das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen stößt auf breite Ablehnung. 76 Prozent der Befragten halten es für nicht gerechtfertigt. In der Folge sprechen sich 62 Prozent für stärkeren politischen Druck Deutschlands auf Israel aus.
Auch die Anerkennung eines palästinensischen Staates wird mehrheitlich befürwortet – 60 Prozent der Befragten wären dafür. Besonders deutlich: 83 Prozent finden es richtig, Israel keine Waffen mehr zu liefern, die im Gazastreifen eingesetzt werden können. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte kürzlich einen Teil-Stopp angekündigt.
Rentenkrise: Fast alle sehen große Probleme
94 Prozent der Befragten sehen große oder sehr große Probleme in der gesetzlichen Rentenversicherung. Doch nur 24 Prozent glauben, dass die Bundesregierung zur Lösung beitragen kann. Selbst unter Anhängern von CDU/CSU (52 Prozent) und SPD (60 Prozent) fehlt Vertrauen. Bei der Frage nach Lösungen gehen die Meinungen auseinander: Nur jeweils rund ein Fünftel kann sich höhere Beiträge oder ein späteres Rentenalter vorstellen. 32 Prozent wollen langsamere Rentensteigerungen – ein Drittel ist unschlüssig.
Schwarz-Rot enttäuscht in den Augen der Bevölkerung
Nach 100 Tagen Amtszeit stellt die große Koalition aus CDU/CSU und SPD die Bevölkerung nicht zufrieden. Nur 32 Prozent sagen, die Zusammenarbeit funktioniere gut – 61 Prozent sehen das Gegenteil. Zum Regierungsstart im Mai waren es noch 51 Prozent, die an ein gutes Miteinander glaubten.
Wahlumfrage: Union vor AfD, keine Mehrheit für Schwarz-Rot
Die politische Projektion zeigt stabile Werte: CDU/CSU bei 27 Prozent, AfD bei 23 Prozent, SPD 15 Prozent, Grüne 12 Prozent. Linke, BSW und FDP bleiben bei 11 bzw. 3 Prozent. Eine parlamentarische Mehrheit für Schwarz-Rot wäre damit nicht erreichbar.
Politiker-Ranking: Pistorius bleibt klar vorne
Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt der beliebteste Politiker mit einem Durchschnittswert von 2,1 auf der Skala von +5 bis -5. Auf Platz zwei folgt Johann Wadephul (0,6), dann Bärbel Bas (0,5) und Lars Klingbeil (0,2). Am unteren Ende stehen Alice Weidel (–2,7) und Sahra Wagenknecht (–1,9).
Fazit:
Die Ergebnisse des Politbarometers zeigen ein politisch alarmiertes Deutschland. Das Vertrauen in internationale Vermittlung, militärische Eskalationen und innenpolitische Zukunftsthemen ist brüchig – und die Erwartungshaltung an Politik und Diplomatie entsprechend hoch.

