Warum diese Blitzer-Offensive?
Die Antwort der Behörden auf die Frage nach dem Warum ist eindeutig: Es geht darum, Leben zu retten. Nach Angaben des Innenministeriums ist überhöhte Geschwindigkeit seit Jahren die häufigste Ursache für Verkehrsunfälle mit Todesfolge. Dabei wird betont, dass oft schon wenige Stundenkilometer zu viel über Leben und Tod entscheiden können. Die Aktion, die als Teil des europaweiten Verkehrspolizeinetzwerks „Roadpol“ stattfindet, soll den Fahrern genau diese Gefahren wieder ins Bewusstsein rufen. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen den präventiven Effekt solcher Kontrollen. Der Druck soll zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung führen, damit alle sicher an ihr Ziel kommen.
Wo wird im Südwesten kontrolliert?
Eine genaue Liste der Messstellen gibt die Polizei in Baden-Württemberg im Vorfeld bewusst nicht heraus. Die Kontrollen sollen flächendeckend wirken. Erfahrungsgemäß rücken jedoch besonders unfallträchtige Streckenabschnitte sowie sensible Bereiche in den Fokus. Dazu zählen insbesondere Landstraßen, Autobahnen sowie die Umgebung von Schulen, Kitas und Altenheimen.
Nach Informationen des SWR und basierend auf Erfahrungen vergangener Aktionen sollten Autofahrer vor allem in den Ballungsräumen um Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Heidelberg, Heilbronn, Pforzheim, Reutlingen, Aalen und Ravensburg mit erhöhter Wachsamkeit fahren. Zum Einsatz kommt die gesamte Bandbreite der Messtechnik: von Laserhandmessgeräten über Videofahrzeuge bis hin zu den mobilen Blitzer-Anhängern.
Was droht bei einem Verstoß?
Wer erwischt wird, muss tief in die Tasche greifen. Die Höhe des Bußgeldes hängt von der gefahrenen Geschwindigkeit und dem Ort ab – innerorts sind die Sanktionen deutlich härter. Ein Überblick der wichtigsten Strafen laut ADAC:
- Ab 16 km/h zu schnell: Mindestens 60 Euro Bußgeld.
- Ab 26 km/h zu schnell (innerorts): 180 Euro, ein Punkt in Flensburg und bei Wiederholungstätern ein Fahrverbot.
- Ab 51 km/h zu schnell (innerorts): 560 Euro, zwei Punkte und zwei Monate Fahrverbot.
Bei Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer können zudem strafrechtliche Konsequenzen hinzukommen.
Achtung bei Blitzer-Apps: Was erlaubt ist und was nicht
Viele Autofahrer verlassen sich auf technische Helfer. Doch Vorsicht: Die Nutzung von Apps oder speziellen Geräten wie dem Ooono Co-Driver, die aktiv vor Geschwindigkeitskontrollen warnen, ist für den Fahrer während der Fahrt in Deutschland verboten. Werden Sie mit einem aktiven Blitzerwarner erwischt, droht ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg. Erlaubt ist hingegen die reine Warnfunktion vor allgemeinen Gefahrenstellen wie Unfällen oder Stauenden. Stellen Sie also sicher, dass Ihre Geräte oder Apps entsprechend konfiguriert sind, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

