Rückruf

Wegen Abgasen: Riesiger Audi-Rückruf – über 600.000 Autos müssen in die Werkstatt!

Foto: Alexander-93Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

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Audi in der Kritik: Ein neuer Rückruf wirft erneut Fragen zur Abgasstrategie des Herstellers auf. Weltweit sind über 600.000 Fahrzeuge von einem massiven Rückruf betroffen. Der Grund? Probleme mit der Abgasreinigung. Es geht um unzulässige Abschalteinrichtungen und Mängel am Abgasrückführungssystem (AGR). Betroffen sind zahlreiche beliebte Modelle wie A4, A5, A6, A7, A8 sowie die SUVs Q5 und Q7. Die Produktionsjahre der betroffenen Fahrzeuge reichen von 2005 bis 2020.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Rückruf angeordnet. Audi muss nun handeln, um die Fahrzeuge an gesetzliche Vorgaben anzupassen. Für die Halter bedeutet das: Werkstattbesuch – aber ohne Kosten.

Rückruf 1: Über 260.000 Autos mit Thermofenster

Der erste Rückruf betrifft 262.264 Fahrzeuge der Modelle A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 aus den Baujahren 2010 bis 2017. Das Problem liegt in der sogenannten Thermofenster-Technologie, bei der die Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen abgeschaltet wird. Das Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte 2022 entschieden, dass diese Technik gegen EU-Vorgaben verstößt.

In Deutschland sind von diesem Rückruf 50.713 Fahrzeuge betroffen. Die Lösung: Ein Software-Update, das das Abgasrückführungssystem an die gesetzlichen Anforderungen anpasst. Audi übernimmt die Kosten für die Nachbesserung.

Rückruf 2: Abschalteinrichtungen sorgen für Ärger

Der zweite Rückruf ist noch umfangreicher: 342.179 Fahrzeuge der Baujahre 2005 bis 2010 müssen in die Werkstatt. Laut KBA geht es um „unerlaubte Abschalteinrichtungen“ und die Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems. Besonders gravierend: In Deutschland betrifft dies 128.959 Fahrzeuge.

Auch hier soll ein Software-Update helfen, das Motorsteuergerät zu aktualisieren. In einigen Fällen könnten zusätzlich Bauteile ausgetauscht werden. Die betroffenen Modelle reichen von Limousinen wie dem A4 und A6 bis hin zu Flaggschiffen wie dem A8.

Wie erfahren Halter, ob ihr Fahrzeug betroffen ist?

Das Kraftfahrt-Bundesamt hat betroffene Fahrzeughalter schriftlich informiert. Wer sichergehen möchte, ob sein Fahrzeug zum Rückruf gehört, kann die Rückrufdatenbank des KBA nutzen. Alternativ steht eine kostenlose Service-Hotline von Audi unter der Nummer 0800-28347378423 zur Verfügung.

Die beiden Rückrufe sind mit den Codes „23BK“ und „23DW“ gekennzeichnet. Audi-Kunden sollten die Nachbesserungen so schnell wie möglich durchführen lassen, um mögliche Probleme zu vermeiden.

: Der lange Schatten des Abgasskandals

Die aktuellen Rückrufe werfen erneut ein Schlaglicht auf die Abgasproblematik, die Audi seit Jahren begleitet. Bereits 2015 geriet der VW-Konzern, zu dem auch Audi gehört, durch den sogenannten Diesel-Skandal in die Schlagzeilen. Damals wurden Abschalteinrichtungen genutzt, um Emissionswerte bei Prüfungen zu manipulieren.

Zwar handelt es sich bei den jetzigen Rückrufen nicht um Manipulationen in diesem Stil, doch die EU-konforme Nachrüstung der betroffenen Fahrzeuge zeigt, dass Audi nach wie vor mit den Folgen der Abgasstrategie kämpft.

Was bedeutet das für Audi-Fahrer?

Für betroffene Halter ist der Werkstattbesuch zwar mit Aufwand verbunden, doch Audi übernimmt die Kosten für die Nachbesserungen vollständig. Um mögliche Probleme zu vermeiden und die Fahrzeuge gesetzeskonform zu machen, sollten die Arbeiten zeitnah durchgeführt werden.

Dieser Rückruf ist ein weiterer Rückschlag für Audi – und ein weiteres Kapitel in der Abgasdebatte, die auch Jahre nach Bekanntwerden des Diesel-Skandals nicht abgeschlossen ist. Betroffene Halter sollten sich frühzeitig informieren und die Rückrufaktionen nutzen, um ihre Fahrzeuge wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

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