Hintergrund: Die Forderungen der Gewerkschaft
Der Grund für die Arbeitsniederlegungen sind festgefahrene Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine lineare Gehaltserhöhung von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie drei zusätzliche Urlaubstage für alle Tarifbeschäftigten, sowie einen weiteren freien Tag speziell für Gewerkschaftsmitglieder.
Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, kritisierte die Arbeitgeberseite scharf: „Die Forderungen der Beschäftigten wurden als nicht finanzierbar abgelehnt. Diese Haltung ist für uns nicht akzeptabel. Nur mit deutlichen Lohnerhöhungen lassen sich die hohen Lebenshaltungskosten bewältigen.“ Neben finanziellen Verbesserungen sei auch eine Entlastung durch mehr Freizeit dringend notwendig.
Deutsche Post: Wenig Spielraum für Lohnerhöhungen
Die Deutsche Post sieht die Lage jedoch anders: Die Digitalisierung habe die Briefmengen deutlich schrumpfen lassen, und gleichzeitig sei der Investitionsbedarf in die Logistik hoch. Trotz einer Portoerhöhung zu Jahresbeginn – Standardbriefe kosten seit Januar 95 Cent statt zuvor 85 Cent – bleibt der finanzielle Spielraum laut Unternehmen gering.
Warnstreiks sollen Druck aufbauen
Mit den heutigen Warnstreiks will Verdi den Druck auf die Deutsche Post erhöhen. Die Botschaft ist eindeutig: „Unsere Mitglieder sind bereit, für ihre Forderungen zu kämpfen“, so Kocsis.
Von Hamburg über Berlin bis München und Frankfurt: In zahlreichen Städten Deutschlands wird es heute zu massiven Verzögerungen und Ausfällen kommen. Wer auf wichtige Briefe oder Pakete wartet, muss sich gedulden.
Was passiert als Nächstes?
Die nächste Tarifverhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar 2025 geplant. Ob es bis dahin Fortschritte gibt, bleibt offen. Verdi deutete jedoch bereits an, dass weitere Streiks möglich sind, falls die Arbeitgeberseite nicht einlenkt.
Eines ist sicher: Der Tarifkonflikt zwischen Verdi und der Deutschen Post hat mit den heutigen Warnstreiks eine neue Eskalationsstufe erreicht.