Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) ist dieser Stoff „unerwünscht“ und entsteht bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Das Problem: Bereits drei Fischstäbchen überschreiten bei kleinen Kindern schnell den zulässigen Grenzwert!
Was hinter diesem gefährlichen Stoff steckt und wie Sie sich schützen können, erfahren Sie hier.
Gefährlicher Stoff entsteht schon bei 180 Grad
Bei Temperaturen von etwa 180 Grad Celsius bilden sich sogenannte 3-MCPD-Fettsäureester. Diese Stoffe stehen laut Stiftung Warentest im Verdacht, krebserregend zu wirken und die Nieren langfristig zu schädigen. Beim Zubereiten von Fischstäbchen in der Pfanne, im Backofen oder der Fritteuse werden diese Temperaturen schnell erreicht – und die bedenklichen Stoffe entstehen in der beliebten knusprigen Panade.
Bisher wurden die negativen Auswirkungen hauptsächlich durch Tierversuche belegt. Dennoch mahnen Verbraucherschützer zur Vorsicht: Bereits kleine Mengen könnten auf Dauer gesundheitsschädigend sein.
Kritische Grenzwerte schnell überschritten
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat für 3-MCPD klare Grenzwerte (TDI) festgelegt. Diese betragen etwa zwei Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.
Konkret bedeutet das:
- Ein Kind (ca. 16 kg) darf maximal 32 Mikrogramm pro Tag aufnehmen.
- Erwachsene (ca. 80–100 kg) maximal 160 bis 200 Mikrogramm pro Tag.
Schon drei Fischstäbchen bestimmter Marken reichen laut Stiftung Warentest, um diesen Grenzwert bei Kindern zu überschreiten. Besonders kritisch war beispielsweise die Belastung bei den getesteten Fischstäbchen von Iglo.
Stiftung Warentest empfiehlt maximal fünf Stück
Nicht nur die Schadstoffe sind bedenklich, auch der hohe Fettgehalt spricht gegen regelmäßigen Konsum von Fischstäbchen. Stiftung Warentest rät deshalb zu klaren Mengenbegrenzungen:
- Kita-Kinder: maximal drei Fischstäbchen pro Mahlzeit.
- Schulkinder und Erwachsene: höchstens fünf Fischstäbchen pro Mahlzeit.
Diese Mengen schützen effektiv vor einer zu hohen Aufnahme schädlicher Stoffe.
Auch Veggie-Alternativen nicht schadstofffrei
Wer jetzt glaubt, mit veganen Alternativen auf der sicheren Seite zu sein, täuscht sich leider. Auch pflanzliche Ersatzprodukte wie Veggie-Fischstäbchen oder Veggie-Schnitzel enthalten laut Laboruntersuchungen der Stiftung Warentest teilweise erhöhte Mengen an 3-MCPD. Verbraucherschützer empfehlen daher, grundsätzlich vorsichtig mit hochverarbeiteten Tiefkühlprodukten umzugehen und diese nur gelegentlich zu verzehren.
So schützen Sie Ihre Familie vor der Schadstoff-Falle
Weil Schadstoffe wie 3-MCPD nicht auf der Verpackung stehen, haben Eltern kaum eine Chance, belastete Produkte direkt zu erkennen. Um Risiken zu minimieren, rät der Verbraucherschutz dazu, Fischstäbchen nur noch gelegentlich zu servieren und den Speiseplan vielseitiger zu gestalten.