Spannungen im Bündnis

Trump stellt NATO-Beistandsverpflichtung erneut in Frage: „Würde es nicht tun“

US-Präsident Donald Trump hat am Donnerstag, den 6. März 2025, erneut Zweifel an der Beistandsverpflichtung der NATO geäußert und damit weltweit für Schlagzeilen gesorgt. In einer Pressekonferenz im Weißen Haus erklärte Trump vor Journalisten: „Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen.“
Trump stellt NATO-Beistandsverpflichtung erneut in Frage: „Würde es nicht tun“
Trump stellt NATO-Beistandsverpflichtung erneut in Frage: „Würde es nicht tun“

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Damit knüpfte er den militärischen Beistand der USA innerhalb des Bündnisses explizit an die Höhe der Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten. Diese Äußerungen, die er bereits im Wahlkampf 2024 wiederholt hatte, lösen Besorgnis bei NATO-Partnern aus – insbesondere in Europa – und werfen Fragen über die Zukunft des transatlantischen Verteidigungsbündnisses auf.

: Trumps langjährige Kritik an der NATO

Trumps Skepsis gegenüber der NATO ist nicht neu. Schon während seiner ersten Amtszeit (2017–2021) kritisierte er regelmäßig, dass viele Mitgliedsstaaten nicht die vereinbarten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für ausgeben. Im Januar 2025, kurz nach seinem Amtsantritt, forderte er sogar eine Erhöhung auf bis zu fünf Prozent – eine Forderung, die in Europa auf scharfe Kritik stieß. Nun geht Trump einen Schritt weiter und droht damit, den Kern der NATO, den Artikel 5 des Nordatlantikvertrags, faktisch auszusetzen. Dieser Artikel besagt, dass ein Angriff auf ein Mitgliedsland als Angriff auf alle gilt und kollektiven Beistand auslöst. Trump stellte jedoch infrage, ob die USA im Ernstfall tatsächlich eingreifen würden: „Sie sollten mehr zahlen. Wenn nicht, würde ich es nicht tun.“

Was bedeutet das für die NATO?

Trumps Drohung, den Beistand von den Verteidigungsausgaben abhängig zu machen, stellt die NATO vor eine existenzielle Prüfung. Zwar wurde im Dezember 2024 unter der Biden-Regierung ein Gesetz verabschiedet, das einen NATO-Austritt der USA erschwert – Trump müsste den Kongress 180 Tage im Voraus informieren –, doch Experten betonen, dass ein Austritt nicht nötig wäre, um das Bündnis zu schwächen. Allein die Unsicherheit über die US-Zusage könnte die Abschreckungswirkung der NATO untergraben.

Ausblick: Unsichere Zeiten

Ob Trump seine Drohungen wahr macht, bleibt unklar. Während seiner ersten Amtszeit wurde er von Beratern davon abgehalten, die NATO zu verlassen. Doch mit einer neuen Administration, die seine „America First“-Politik noch konsequenter verfolgen könnte, ist die Unsicherheit groß. Für Europa stellt sich die Frage: Wie kann der Kontinent seine langfristig selbst gewährleisten? Die Antwort wird nicht nur von Trump, sondern auch von der Entschlossenheit der europäischen NATO-Mitglieder abhängen.

Die Welt schaut gespannt auf Washington – und auf die nächsten Schritte eines Präsidenten, der keine Scheu hat, bestehende Ordnungen zu hinterfragen.

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