Die Bescheide wurden durch den Landesbeauftragten für Informationstechnologie (CIO), Stefan Krebs, im Innenministerium übergeben. Profitieren sollen Wohnhäuser, Unternehmen, Schulen sowie öffentliche und medizinische Einrichtungen, auch in abgelegenen Regionen.
Strobl: „Jeder neue Anschluss ist ein Stück Zukunft“
Der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl betonte die Bedeutung der Investition: „Beim Glasfaserausbau machen wir weiter Tempo. Jeder neue Anschluss ist ein Stück Zukunft für Baden-Württemberg. Das schnelle Internet ist nicht nur ein technischer Fortschritt – es ist eine soziale und wirtschaftliche Notwendigkeit. Wer heute nicht digital angeschlossen ist, bleibt abgehängt. Deshalb sorgen wir für flächendeckende Gigabitnetze, in der Stadt genauso wie auf dem Land.“
Milliarden-Investitionen seit 2016
Diese Förderrunde ist Teil einer massiven Digitalisierungsoffensive. Seit 2016 hat das Land Baden-Württemberg mehr als 3,2 Milliarden Euro für den Breitbandausbau bereitgestellt. Rechnet man die Zuschüsse des Bundes hinzu, summiert sich die Gesamtfördersumme auf rund 6,74 Milliarden Euro. Mehr als 3.700 Projekte wurden bisher unterstützt.
„Entscheidend dabei ist, dass wir tatsächlich Strukturen geschaffen haben“, so Strobl. Er verwies darauf, dass seit 2016 rund 850 Millionen Euro an die Kommunen für bereits umgesetzte Projekte ausgezahlt wurden, davon allein über 60 Millionen im laufenden Jahr 2025. „Unsere Fördermittel bleiben nicht auf dem Papier – sie kommen an, sie werden verbaut. Überall im Land sieht man den Fortschritt am Straßenrand: Spatenstiche, Kabeltrommeln. Es geht sehr gut voran.“
Ziel: Flächendeckendes Gigabit-Netz
Das Land verfolgt das Ziel, alle Haushalte, Schulen und Unternehmen gigabitfähig zu machen – also mit Anschlüssen von mindestens 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) zu versorgen. Aktuell liegt die Gigabit-Verfügbarkeit in Baden-Württemberg bei knapp 75 Prozent. „Drei von vier Haushalte könnten bereits in der Gigabitwelt unterwegs sein – wenn sie das wollten“, erklärte Minister Strobl. Dies sei das Ergebnis einer gemeinsamen Anstrengung von Kommunen, Verwaltung, Netzbetreibern und Bürgern.
Konkrete Projekte profitieren
Mit den Geldern der aktuellen Runde werden unter anderem 18 neue Schulanschlüsse, 2.424 Anschlüsse für Unternehmen und 81 Anschlüsse in schwer zugänglichen Einzellagen finanziert.
Zu den größten geförderten Einzelprojekten gehört der Ausbau im Zollernalbkreis durch die OEW Breitband GmbH (Fördersumme: 47,2 Millionen Euro) in den Kommunen Haigerloch, Meßstetten, Ratshausen, Rosenfeld und Schömberg. Der Landkreis Rottweil erhält 22,4 Millionen Euro für den Ausbau in 13 Gemeinden, darunter Dornhan und Sulz am Neckar. Auch ländliche Regionen wie das Simonswäldertal im Schwarzwald profitieren: Die Gemeinde Simonswald erhält gemeinsam mit Nachbargemeinden 12,5 Millionen Euro für die Erschließung entlegener Tallagen.


