Worum geht’s im „Tatort: Im Wahn“?
Ein Unbekannter sticht mitten im Gedränge am Hauptbahnhof Hannover auf zwei Passanten ein – tödlich. Die Polizei steht vor einem Rätsel: Kein Motiv, keine Zeugen, keine heiße Spur. Daher kommt das überregionale Ermittlerteam ins Spiel: Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) wird unterstützt von Anaïs Schmitz (Florence Kasumba), der hannoverschen Kommissarin Yael Feldman (Peri Baumeister) und dem IT-Spezialisten Finn Jennewein (Thomas Niehaus).
Foto: © NDR/O-Young Kwon
Mit dabei: eine neue KI-gestützte Software namens KROISOS, die riesige Datenmengen in Sekunden analysiert – von Social Media über Behördenregister bis zu Funkzellen-Auswertungen. Ergebnis: Ein Verdächtiger wird identifiziert – René Kowalski. Doch schnell zeigen sich Risse im vermeintlich wasserdichten Fall …
Foto: © NDR/O-Young Kwon,
KI, Instinkt und ein zweiter Mord
René Kowalski (Mirco Kreibich), psychisch auffällig, zurückgezogen lebend, gerät durch das Programm ins Visier der Ermittler. Seine Schwester Nora (Maria Dragus) ist entsetzt: „Sie hält es für ausgeschlossen, dass ihr Bruder der Täter ist.“ Auch Falke zweifelt. Als Kowalski flüchtet und stirbt, scheint der Fall gelöst – doch dann schlägt der Täter erneut zu.
Die Frage steht im Raum: Lag die KI falsch – oder übersieht die Polizei etwas?
Foto: © NDR/O-Young Kwon
Wer spielt mit?
- Wotan Wilke Möhring als Thorsten Falke
- Peri Baumeister als Yael Feldman
- Florence Kasumba als Anaïs Schmitz
- Anna Stieblich als Gabriele Seil
- Thomas Niehaus als Finn Jennewein
- Maria Dragus als Nora Kowalski
- Mirco Kreibich als René Kowalski
- u. a. Natalia Rudziewicz, Garry Fischmann
Regie führte Viviane Andereggen, das Drehbuch stammt von Georg Lippert, die Musik lieferte Annette Focks.
Kritik zum Fall – lohnt sich das Einschalten?
Der Hannover-„Tatort“ beginnt stark: Die erste halbe Stunde überzeugt mit dichtem Tempo, gesellschaftlicher Relevanz und einem beängstigenden Szenario. Das Zusammenspiel von klassischer Polizeiarbeit und KI ist spannend – und durchaus aktuell.
Doch je weiter die Handlung voranschreitet, desto konstruiert wirkt die Geschichte. Eine Verschwörungstheorie nimmt Überhand, manche Wendungen erscheinen wenig glaubwürdig. Was bleibt, ist ein Experiment mit starker Besetzung, gutem Ansatz – aber schwächerem Ende.
Trotzdem interessant: Die KI wird nicht als klarer Bösewicht oder Heilsbringer dargestellt – sie ist ein Werkzeug mit Chancen und Risiken. Ganz wie im echten Leben.
Thorsten Falke – der „Tatort“-Ermittler mit Kante
Thorsten Falke gehört seit über einem Jahrzehnt zu den bekanntesten „Tatort“-Kommissaren im deutschen Fernsehen. Der ehemalige BKA-Ermittler ist bekannt für seine direkte, manchmal raue Art – aber auch für seinen untrüglichen Instinkt. Er stammt aus einfachen Verhältnissen, kennt das Straßenleben – und lässt sich nicht so leicht von Technik oder Hierarchien beeindrucken. In „Im Wahn“ gerät er durch den Einsatz künstlicher Intelligenz an seine Grenzen – bleibt aber seiner Linie treu: „Ich will wissen, was wirklich passiert ist.“
Foto: © NDR/O-Young Kwon
Gespielt wird Falke von Wotan Wilke Möhring, der seit 2013 fest zum „Tatort“-Ensemble gehört. Der gebürtige Nordrhein-Westfale bringt nicht nur Schauspielerfahrung, sondern auch echtes Leben mit: Als früherer Türsteher, Elektriker und Bundeswehr-Fallschirmjäger kennt Möhring die Realität jenseits der Filmsets – was seiner Figur spürbare Authentizität verleiht.
Sendetermine und Streaming
- Montag, 21. April 2025, 20:35 Uhr, Das Erste
- In der ARD Mediathek bereits im Livestream und nach der Ausstrahlung als Wiederholung verfügbar