Darum geht es in „Tatort: Love is pain“
Ein Schock für Dortmund: Der Straßenbahnfahrer Hamza Arkadas (Mehmet Daloglu) wird während seiner Nachtschicht brutal niedergestochen. Die Überwachungskamera zeigt den Täter klar – ein junger Mann, der sein Gesicht bewusst in die Kamera hält. Er scheint nicht daran interessiert zu sein, unerkannt zu bleiben. Doch die Ermittler stehen vor einem Problem: Mike Majewski (Nils Hohenhövel) ist nicht polizeibekannt, und Staatsanwalt Matuschek (Moritz Führmann) will die Aufnahmen nicht veröffentlichen.
© WDR/Ester.Reglin.Film/Martin Rottenkolber
Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger), die kommissarisch die Leitung der Mordkommission übernommen hat, holt Unterstützung von Beate Gräske (Sar Adina Scheer), einer sogenannten „Super-Recognizerin“, die Gesichter außergewöhnlich gut wiedererkennen kann. Doch bevor die Ermittler Majewski fassen, geschieht ein zweiter Mord.
Nach und nach kommt eine tragische Vergangenheit ans Licht: Majewski hatte einst eine Beziehung mit Tom Heinrich (Roberto Capasso), der vor Jahren von gemeinsamen Freunden aus homophoben Motiven brutal misshandelt und ins Wachkoma geprügelt wurde. Die aktuellen Mordopfer waren damals beteiligt – Majewski tötet aus Rache. Sein nächstes Ziel: Tanja Zietmann (Johanna Polley), die den Tätern damals ein falsches Alibi verschaffte. Faber und Pawlak (Rick Okon) gelingt es im letzten Moment, Schlimmeres zu verhindern. Majewski wird schließlich am Krankenbett von Tom gestellt und verhaftet.
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Kommissar Faber zwischen Neuanfang und Schatten der Vergangenheit
Für Peter Faber bedeutet dieser Fall auch persönlich einen Neuanfang. Nach dem Tod seiner Kollegin und großen Liebe Martina Bönisch hat er sich über ein Jahr zurückgezogen. Nun kehrt er überraschend ruhig ins Team zurück – keine Wutausbrüche, kein Berserker-Modus. Stattdessen überlässt er Herzog die Leitung, bleibt aber engagiert und kollegial. Nebenher kämpft Pawlak um das Sorgerecht für seine Tochter, und Herzog muss sich mit ihrer kranken, polizeilich gesuchten Mutter auseinandersetzen.
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Kritik: Spannender Rachethriller mit starkem Look
„Love is pain“ ist mehr als nur ein klassischer Whodunit. Die Täterfrage ist schnell geklärt – die Spannung entsteht aus der Frage, wer als Nächstes stirbt und ob die Polizei den Täter stoppen kann. Kritiker lobten besonders die Kameraarbeit von Philipp Sichler, die teils an Hollywood-Produktionen erinnert, und die dichte Atmosphäre. Die Drehbuchautoren Hanno Hackfort und Bob Konrad entschieden sich bewusst dagegen, Fabers Figur ins Extreme zu treiben, und gaben dem Dortmunder Team mehr Raum zur Entfaltung.
Trotz kleiner Schwächen – etwa einer überflüssigen „Superwoman“-Einführung der Super-Recognizerin oder einer nicht ganz stimmigen musikalischen Untermalung im Finale – gilt „Love is pain“ als einer der stärksten Dortmunder Fälle der letzten Jahre.
Quoten der Erstausstrahlung 2023
Bei seiner Premiere am 23. April 2023 sahen 8,87 Millionen Zuschauer in Deutschland zu, was einem hervorragenden Marktanteil von 29,7 Prozent entsprach. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen waren es 1,82 Millionen (26,9 Prozent).
Besetzung – die Darsteller im Überblick
- Peter Faber: Jörg Hartmann
- Rosa Herzog: Stefanie Reinsperger
- Jan Pawlak: Rick Okon
- Mike Majewski: Nils Hohenhövel
- Beate Gräske: Sar Adina Scheer
- Hamza Arkadas: Mehmet Daloglu
- Tanja Zietmann: Johanna Polley
- Sandra Heinrich: Silke Geertz
- Dr. Leitner: Sybille Schedwill
- Mia Pawlak: Jana Giesel
- Freunde & Familienmitglieder der Opfer: Pinar Erincin, Aylin Öcal, Moritz Führmann u. a.