Besorgniserregender Trend

Studie zeigt: Über 50 % der jungen Erwachsenen halten sich für zu dick – auch Normalgewichtige

Eine neue Studie zeichnet ein alarmierendes Bild vom Selbstempfinden junger Menschen in Deutschland: 57 Prozent der 14- bis 34-Jährigen halten sich selbst für übergewichtig und möchten abnehmen – obwohl viele von ihnen objektiv normalgewichtig sind.
Studie zeigt: Über 50 % der jungen Erwachsenen halten sich für zu dick – auch Normalgewichtige
Studie zeigt: Über 50 % der jungen Erwachsenen halten sich für zu dick – auch Normalgewichtige
Grafik: vivida bkk

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Die repräsentative Studie „Zukunft , durchgeführt von der vivida bkk und ihrer Stiftung „Die Gesundarbeiter“, zeigt: Vor allem Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sind betroffen. In dieser Gruppe wollen sogar 52 Prozent der Normalgewichtigen ihr Gewicht reduzieren.

„Man kann nicht schlank genug sein“ – gestörtes Körperbild weit verbreitet

Rund 13 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu:

„Man kann nicht schlank genug sein – abnehmen geht immer.“

Demgegenüber vertreten 26 Prozent die Ansicht, dass ein paar Kilo mehr sogar besser seien als zu wenig Gewicht. Auffällig: Männer tendieren häufiger zu dieser Meinung als .

Sina Knöpfle, Gesundheitsexpertin der vivida bkk, warnt:

„Die Ergebnisse verdeutlichen das Spannungsfeld, in dem sich Jugendliche hinsichtlich ihres Körperbildes befinden. Um ein gesundes Selbstbild zu fördern und Essstörungen vorzubeugen, sind gezielte Aufklärung und Unterstützung notwendig.“

Essen nach Preis und Geschmack – Gesundheit spielt nur zweite Geige

Trotz des Wunsches nach einem schlankeren Körper entscheiden junge Erwachsene beim Lebensmitteleinkauf nicht primär nach Gesundheitskriterien. Vielmehr dominieren:

  • 88 % orientieren sich am Geschmack
  • 78 % am Preis
  • Nur 45 % beachten den Nutri-Score
  • 62 % achten auf Nachhaltigkeit, Bio oder Regionalität

Damit zeigt sich ein Widerspruch: Die eigenen Körperideale sind streng, die Ernährung wird aber meist nicht bewusst gesund gestaltet.

Einfluss von und Social Media größer als gedacht

Fast jeder zweite Befragte (46 %) gibt an, sich von Produktwerbung oder Influencern zu Impulskäufen verleiten zu lassen – Männer (48 %) häufiger als Frauen (43 %).

Auch bei der Suche nach Ursachen für Übergewicht wird der Einfluss digitaler Plattformen deutlich:

  • 21 Prozent machen Influencer verantwortlich, die ungesundes Essen promoten
  • 58 Prozent sehen die Lebensmittelindustrie in der Verantwortung
  • 61 Prozent nennen den eigenen Lebensstil

Fazit: Medienkompetenz stärken – strukturelle Lösungen nötig

„Die Ergebnisse weisen auf ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren hin, die gemeinsam als Gesellschaft angegangen werden sollten“, so Knöpfle.
„Wir müssen die eigene Gesundheits- und Medienkompetenz stärken und gleichzeitig strukturelle Maßnahmen entwickeln, die einen gesunden Lebensstil fördern.“

Zentrale Zahlen der Studie im Überblick

FrageErgebnis
Fühlen sich als übergewichtig und wollen abnehmen57 %
Normalgewichtige 14- bis 17-Jährige wollen abnehmen52 %
Stimmen zu: „Abnehmen geht immer“13 %
Bevorzugen Geschmack beim Einkaufen88 %
Achten auf Nutri-Score beim Einkauf45 %
Fühlen sich von Influencern zu Käufen verleitet46 % (Männer: 48 %, Frauen: 43 %)

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