Mehr Strom aus Wind und Sonne – Deutschland importiert immer mehr Energie

Strommix 2024: Erneuerbare Energien auf Rekordhoch – Kohle verliert weiter an Bedeutung

Die Energiewende schreitet weiter voran: 59,4 % des 2024 in Deutschland erzeugten Stroms stammten aus erneuerbaren Energien – ein neuer Höchstwert! Doch während die Stromerzeugung aus Sonne und Wasser deutlich zunahm, ging die Einspeisung aus Kohlekraftwerken erneut stark zurück. Gleichzeitig wurde mehr Strom aus dem Ausland importiert als je zuvor.
Strommix 2024: Erneuerbare Energien auf Rekordhoch – Kohle verliert weiter an Bedeutung
Strommix 2024: Erneuerbare Energien auf Rekordhoch – Kohle verliert weiter an Bedeutung
Von Philip MayEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

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Weniger Strom aus – aber mehr aus Erneuerbaren

Insgesamt wurden 431,5 Milliarden Kilowattstunden Strom ins deutsche Netz eingespeist – 3,6 % weniger als im Vorjahr. Die Gründe:

  • Ein geringerer Strombedarf durch die schwächelnde Industrie
  • Ein starker Anstieg der Stromimporte aus dem

Trotz des Rückgangs wurde mehr Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist als je zuvor: 256,4 Milliarden Kilowattstunden, ein Plus von 2,3 % im Vergleich zu 2023.

Photovoltaik boomt – neuer Rekordwert bei Solarstrom

Während die Stromerzeugung aus Windkraft leicht um 1,4 % auf 136 Milliarden Kilowattstunden sank, gab es einen großen Gewinner:

Photovoltaik! Die Stromproduktion aus Sonnenenergie stieg um 10,4 % auf 59,5 Milliarden Kilowattstunden – ein neuer Rekord. Ihr Anteil an der gesamten Stromerzeugung kletterte auf 13,8 %.

Auch Wasserkraft konnte zulegen und lieferte 20,4 Milliarden Kilowattstunden – ein Plus von 10,3 %.

Kohlekraft weiter im Sinkflug – doch Erdgas legt zu

Der einst wichtigste Energieträger verliert weiter an Bedeutung:

Kohlekraftwerke speisten 16 % weniger Strom ins Netz als 2023 – nur noch 97,2 Milliarden Kilowattstunden. Ihr Anteil an der Stromproduktion sank auf 22,5 % – so niedrig wie noch nie.

Dagegen legte Erdgasstrom um 4,6 % zu und erreichte mit 64,1 Milliarden Kilowattstunden den höchsten Anteil seit Beginn der Erhebung 2018.

Deutschland importiert so viel Strom wie noch nie

Ein bemerkenswerter Trend setzt sich fort: Deutschland importierte 17,9 % mehr Strom als 2023, während die Exporte um 7,8 % zurückgingen.

81,7 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2024 nach Deutschland importiert – im Vergleich dazu verließen nur 55,4 Milliarden Kilowattstunden das Land. Der Importüberschuss verdreifachte sich fast im Vergleich zu 2023.

Damit ist Deutschland im zweiten Jahr in Folge Netto-Importeur von Strom.

Langfristiger Trend: Erneuerbare Energien übernehmen die Führung

Vergleicht man die Zahlen mit 2018, zeigt sich eine massive Verschiebung:

  • Die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien stieg um fast 25 %.
  • Die Stromproduktion aus konventionellen Energieträgern sank um mehr als die Hälfte – von 355,8 Milliarden Kilowattstunden (2018) auf 175,1 Milliarden (2024).
  • Die gesamt verfügbare Strommenge in Deutschland schrumpfte um 11,6 %.

Fazit: Deutschland setzt auf erneuerbare Energien – doch die Abhängigkeit vom Ausland wächst

Während erneuerbare Energien immer wichtiger werden, geht die heimische Stromproduktion insgesamt zurück. Die Folge: Deutschland muss mehr Strom importieren, um den Bedarf zu decken. Der Energiemarkt bleibt damit stark in Bewegung – und die Frage, wie Deutschland langfristig unabhängig bleibt, bleibt offen.

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