Eine männliche Leiche wird gefunden. Auf seiner Brust: ein tätowiertes Datum – sein eigener Todestag. Doch die Tätowierung ist verheilt. Der Mann muss wochenlang mit seinem „Ablaufdatum“ auf der Haut gelebt haben, bevor er starb.
© ZDF/Sandra Hoever
Ein Serientäter oder ein Rachefeldzug?
Kurze Zeit später taucht eine zweite Leiche auf – ebenfalls mit einem Datum auf der Brust.
Zabek und Hidde sind überzeugt: Ein Serientäter tätowiert seine Opfer, bevor er sie tötet.
Als die Ermittler herausfinden, dass alle Opfer wegen sexueller Straftaten verurteilt waren, nimmt der Fall eine brisante Wendung.
Die Spur führt in einen Frauenboxclub, in dem Opfer von Gewalt trainieren.
Zwei Frauen – Nina (Cheyenne Demont) und Martha (Lo Rivera) – geraten in den Fokus.
Sie waren selbst Opfer von Übergriffen und trainieren in dem Club, der zu einer Art Schutzzone für Frauen geworden ist.
Undercover im Frauenboxclub
Um mehr zu erfahren, lässt sich Kommissarin Jule Zabek undercover in den Club einschleusen.
Was als verdeckte Ermittlung beginnt, wird schnell zu einem emotionalen Drahtseilakt:
Fast alle Frauen im Club haben Gewalt erlebt – körperlich oder psychisch.
Zabek gerät mitten in ein Netz aus Misstrauen, Angst und Wut.
Schon bald stellt sich die Frage:
Wurden die Morde von mehreren Frauen begangen? Oder hat sich eine von ihnen allein auf einen Rachefeldzug begeben?
Während die Ermittlerin undercover immer tiefer in die Gruppe eintaucht, droht sie, selbst zwischen Täterinnen und Opfern die Kontrolle zu verlieren.
© ZDF/Sandra Hoever
Die Uhr tickt: Ein neues Opfer ist markiert
Dann entdecken die Ermittler einen Mann, der noch lebt – Sebastian Schuster (Jonas Minthe).
Auch er trägt ein Datum auf der Brust: den Valentinstag.
Nur zwei Tage bleiben, um seinen Tod zu verhindern.
Zabek und Hidde kämpfen gegen die Zeit – und gegen ihre eigenen Zweifel.
Ist das, was hier passiert, Mord aus Rache oder Selbstjustiz aus Verzweiflung?
Darum geht es wirklich in „Stralsund – Ablaufdatum“
Der Krimi greift ein sensibles Thema auf: Gewalt gegen Frauen.
Im Mittelpunkt stehen Überlebende, die sich in einer Gemeinschaft gegenseitig stärken – und gleichzeitig von der Vergangenheit eingeholt werden.
„Ablaufdatum“ zeigt, wie aus Wut Rache werden kann – und wie dünn die Grenze zwischen Opfer und Täter manchmal ist.
Die Reihe, die seit 2009 läuft, ist bekannt für ihren düsteren Realismus.
Auch diesmal gelingt es Regisseurin Ziska Riemann (Buch: Lena Fakler, Zarah Schrade) eine Atmosphäre zu schaffen, in der jedes Detail zählt:
Verletzte Seelen, raue Dialoge, gebrochene Figuren.
© ZDF/Sandra Hoever
Die Besetzung im Überblick
- Sophie Pfennigstorf – Jule Zabek
- Alexander Held – Karl Hidde
- Jakub Gierszal – Tomasz Nowak
- Lo Rivera – Martha Duque Gomez
- Anna Herrmann – Anja Mertens
- Cheyenne Demont – Nina Fischer
- Jonas Minthe – Sebastian Schuster
- Vivien Mahler – Dr. Luise Scherer
- Helgi Schmid – Robin Krüger
- Claudiu Mark Draghici – Thorsten Grams
Drehorte & Produktion
Gedreht wurde vom 22. Februar bis 22. März 2024 in Stralsund und Hamburg.
Die Regie führte Ziska Riemann, die bereits mehrfach für ZDF-Krimiformate gearbeitet hat.
Kamera: Carol Burandt von Kameke, Schnitt: Birgit Gasser, Musik: Oliver Kranz.
Produziert wurde „Stralsund – Ablaufdatum“ von der Network Movie Film– und Fernsehproduktion GmbH, im Auftrag des ZDF.
Zabek im Zentrum
In ihrem mittlerweile sechsten Fall steht Jule Zabek stärker im Fokus als je zuvor.
Sie ist keine klassische Krimiheldin – eher eine verletzliche Ermittlerin, die an sich selbst zweifelt und trotzdem weitermacht.
Ihr Kollege Karl Hidde, gespielt von Alexander Held, wirkt diesmal fast wie ein ruhender Gegenpol zu ihrer inneren Zerrissenheit.
Die Dynamik der beiden trägt viel zur Spannung bei.
Sendetermin & Streaming
ZDF – Samstag, 18. Oktober 2025, 20:15 Uhr
In der ZDF-Mediathek bereits seit 11. Oktober 2025 online verfügbar (Abrufbar bis Oktober 2026)
Fazit: Hart, emotional – und nichts für schwache Nerven
„Stralsund – Ablaufdatum“ ist ein Krimi mit Haltung – konsequent, unbequem, aber berührend.
Er zeigt, wie gefährlich verdrängte Wut werden kann – und wie nah sich Täter und Opfer manchmal sind.
Wer Krimis mit Tiefe und Relevanz liebt, wird hier fündig.
Wer lieber leichte Unterhaltung sucht, sollte besser zu einem anderen Samstagsfilm greifen.