Die Freude im Ort? Riesig! In Schiltach knallten die Sektkorken, als die Nachricht aus Huzhou (China) eintraf. Dort wurde das Ergebnis bei einer feierlichen Zeremonie der Welttourismusorganisation UN Tourism verkündet.
Neben Schiltach darf sich auch Bad Hindelang im Allgäu über die begehrte Auszeichnung freuen. Der dritte deutsche Teilnehmer, Meisenheim im Glantal, erhielt eine besondere Würdigung und kommt ins internationale Förderprogramm der UN.
So begründet die UN die Wahl
Schiltach hat’s geschafft – und das völlig verdient.
Die Jury lobte die einzigartige Verbindung aus Tradition, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft.
Das kleine Fachwerkstädtchen mit rund 3.500 Einwohnern steht seit Jahren für sanften Tourismus und authentische Erlebnisse.
Hier kommen Handwerk, Natur und Herzblut zusammen:
die alten Gerberhäuser, das Flößermuseum, die heimische Küche – alles atmet Geschichte und echtes Schwarzwaldgefühl.
„So sehen Champions aus“, jubelte Dr. Christoph Ploß, der Koordinator der Bundesregierung für Tourismus.
„Unsere Sieger sind Leuchttürme im ländlichen Raum. Sie zeigen, wie man Wirtschaft, Natur und Identität perfekt verbindet.“
Ein Ort, der seine Wurzeln kennt – und Zukunft denkt
Schiltach ist kein Touristenspot, der sich verbiegt.
Die Stadt lebt ihre Geschichte – aber sie lebt auch Zukunft.
Ob regionale Produkte, nachhaltige Betriebe oder sanfte Mobilität – hier wird bewusst gewirtschaftet, nicht übertrieben.
Wandern, Radfahren, Heimat genießen: Im Kinzigtal geht’s um echtes Erleben statt Selfie-Hektik.
Und genau das hat die UN beeindruckt.
„Alle drei Orte zeigen, wie Tourismus in ländlichen Regionen strategisch genutzt werden kann, ohne die Identität zu verlieren“, lobte Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack vom Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes.
Weltbühne statt Schwarzwald-Idylle
Dass das beschauliche Schiltach jetzt auf einer Bühne mit Orten aus Japan, Kolumbien oder der Schweiz steht, sorgt für Gänsehaut. Insgesamt wurden 15 Dörfer weltweit mit dem Titel „Best Tourism Village“ geehrt – Schiltach ist eines davon.
Bei der feierlichen Übergabe im chinesischen Huzhou wurde die Schwarzwald-Gemeinde offiziell in die Liste der weltbesten Tourismusdörfer aufgenommen. Ein Eintrag, der weltweit für Aufmerksamkeit sorgt – und der Schiltach künftig auf die internationale Landkarte setzt.
Stolz, Dankbarkeit und jede Menge Emotion
Im Ort selbst war die Stimmung am Wochenende kaum zu toppen.
In sozialen Medien hagelte es Glückwünsche:
„Wir sind stolz wie Bolle“, hieß es vom Schwarzwald Tourismus Kinzigtal e.V. – und das trifft es wohl am besten.
Auch Bürgermeisterin, Vereine und Gastgeber sehen die Auszeichnung als Lohn für jahrelange Arbeit.
Schiltach zeige, dass Heimat, Gastfreundschaft und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sind, sondern das Erfolgsrezept der Zukunft.
Mehr als ein Titel: Eine Verpflichtung
Mit der UN-Ehrung steht Schiltach jetzt unter besonderer Beobachtung – im besten Sinne.
Denn das kleine Schwarzwaldstädtchen ist nun ein weltweites Vorbild für nachhaltigen Tourismus.
Der Titel soll motivieren, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen:
Mehr regionale Wertschöpfung, mehr Bewusstsein für Natur, mehr Stolz auf das, was Baden-Württemberg ausmacht.
Auch Bad Hindelang glänzt – Meisenheim ausgezeichnet
Neben Schiltach wurde Bad Hindelang im Allgäu ebenfalls als „Best Tourism Village“ geehrt.
Die Stadt punktete mit einer starken Kombination aus Naturerlebnis, regionalem Handwerk und gelebter Nachhaltigkeit.
Meisenheim im Glantal verpasste zwar knapp den Haupttitel, bekommt aber durch das Upgrade-Programm der UN wertvolle Unterstützung und internationale Kontakte.
Fazit: Schwarzwald auf der Weltkarte
Mit Schiltach geht ein Ort aus Baden-Württemberg international in die Schlagzeilen –
ein Symbol dafür, dass Tourismus auch ohne Massentourismus funktionieren kann.
Hier zählen Echtheit, Herz und Haltung – und genau das macht Schiltach jetzt zu einem Aushängeschild für den ganzen Schwarzwald.
Oder, wie es ein Einheimischer in den sozialen Medien schrieb:
„Wir wussten schon immer, dass’s hier am schönsten ist – jetzt weiß es die ganze Welt.“