Der Sicherheitsexperte Carlo Masala warnt, dass der Nahe Osten wegen der Weigerung der Hamas, sich zu entwaffnen, noch weit von einer dauerhaften Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern entfernt ist. Masala äußerte sich in einem Interview mit dem Podcast „Im Krisenmodus“ der Funke-Mediengruppe zu dieser Einschätzung.
Obwohl die Hamas militärisch geschwächt sei, stelle sie weiterhin eine taktische Gefahr dar. Masalas Einschätzung zufolge verfügt die Hamas immer noch über 10.000 bis 13.000 Kämpfer im Gazastreifen. Er erwartet, dass die Organisation versuchen wird, ihre Kontrolle durch Terror und Einschüchterung aufrechtzuerhalten und weiterhin zu kleineren Angriffen, wie dem Abschuss von Katjuscha-Raketen, fähig bleibt.
Um zu verhindern, dass die Hamas erneut die Ordnungsmacht im Gazastreifen wird, müssten ihre Unterstützer – Katar und die Türkei – Konsequenzen ziehen. Masala forderte, „den Geldhahn zuzudrehen und das Führungspersonal, das in der Türkei und in Katar sitzt, rauszuschmeißen.“
Auch Deutschland sieht Masala in der Verantwortung. Er schlägt vor, dass der Wiederaufbau über eine Technokraten-Regierung erfolgen müsse, ohne Beteiligung der Hamas oder Fatah. „Bevor das nicht steht, würde ich da kein Geld reinbringen“, so Masala. Andernfalls, so seine Befürchtung, könnten sich Fehler der Vergangenheit wiederholen, bei denen Gelder veruntreut und zweckentfremdet wurden, um Organisationen wie die Hamas zu stärken.
Dazu sei jedoch eine „mentale Veränderung der deutschen Außenpolitik“ erforderlich, sagte er.
(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)