Syrer vorn – Russen mit rasantem Anstieg
Syrische Staatsangehörige machten mit 83.150 Personen (28 %) den größten Teil aller Einbürgerungen aus. Auf den weiteren Plätzen:
- Türkei: 22.525
- Irak: 13.545
- Russland: 12.980
- Afghanistan: 10.085
Besonders auffällig: Bei Menschen mit russischer Staatsangehörigkeit stieg die Zahl der Einbürgerungen um über 550 %, von knapp 2.000 im Jahr 2023 auf fast 13.000 im Jahr 2024! Auch bei türkischen Staatsangehörigen gab es mehr als doppelt so viele Einbürgerungen (+110 %).
Neues Gesetz macht Einbürgerung leichter
Ein Grund für den Anstieg: Das neue Staatsangehörigkeitsgesetz, das seit dem 27. Juni 2024 gilt. Es erlaubt eine Einbürgerung bereits nach fünf Jahren Aufenthalt (statt acht). Wer besondere Integrationsleistungen nachweist – etwa durch gute Schul- oder Berufsabschlüsse – kann sogar schon nach drei Jahren eingebürgert werden. Außerdem darf man seitdem in der Regel die alte Staatsbürgerschaft behalten.
Das wirkt: 7 % aller Einbürgerungen erfolgten 2024 wegen dieser besonderen Integrationsleistungen.
So lange lebten Eingebürgerte schon in Deutschland
Im Schnitt hielten sich Eingebürgerte 2024 11,8 Jahre in Deutschland auf. Große Unterschiede gibt es je nach Herkunft:
- Syrer: 7,4 Jahre
- Russen: 14,5 Jahre
- Türken: 23,1 Jahre
- Iraker: 8,7 Jahre
- Afghanen: 8,9 Jahre
Gerade bei Russinnen und Russen dürfte die neue Möglichkeit, die alte Staatsangehörigkeit zu behalten, den Ausschlag für die Entscheidung zur Einbürgerung gegeben haben.
Staatenlose besonders oft eingebürgert
Die höchste Einbürgerungsquote aller Gruppen hatten staatenlose Personen: 22 % der zu Jahresbeginn registrierten staatenlosen Menschen in Deutschland erhielten im Laufe des Jahres einen deutschen Pass. Bei Syrern lag die Quote bei 9 %, bei Irakerinnen und Irakern bei 6 %, bei Russinnen und Russen bei 5 %. Türkische Staatsangehörige wiesen trotz hoher Zahl nur eine Quote von 2 % auf.
Fazit: Das neue Staatsangehörigkeitsrecht zeigt Wirkung – und sorgt für ein historisches Rekordjahr bei Einbürgerungen.