Fast ein Gigawatt Solarstrom bereits zugebaut
Nach vorläufigen Auswertungen wurde im ersten Halbjahr 2025 ein Photovoltaik-Zubau von 988 Megawatt verzeichnet. Davon entfallen 673 MW auf Gebäudeanlagen und 315 MW auf Freiflächenanlagen. Damit ist Baden-Württemberg auf gutem Kurs, seine Klimaziele bis 2040 zu erreichen.
Ministerin Walker betont:
„Das ist ein gutes Zeichen für die Energiewende und eine zukunftsgerichtete Energieversorgung.“
Doppelnutzung im Fokus – Kritik an Berlin
Besonders viel Potenzial sieht das Land bei der Doppelnutzung von Flächen – etwa bei Agri-Photovoltaik (z. B. über Feldern) oder der Überdachung von Parkplätzen mit Solarpaneelen. Doch hier sind die Investitionskosten höher. Walker fordert deshalb mehr Unterstützung vom Bund – insbesondere die zügige Freigabe höherer Vergütungen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) durch die EU-Kommission.
Gleichzeitig äußert sie deutliche Kritik an der ungeklärten Haltung der Bundesregierung:
„Die Signale aus Berlin bedeuten für den Markt der Erneuerbaren ein Maximum an Unsicherheit“, warnt Walker. Gemeint ist u. a. Bundesministerin Katherina Reiche, die von einer Neuausrichtung der Energiewende spricht, dabei aber laut Walker „Studien an Institute mit Nähe zur fossilen Industrie“ vergibt und eine Verlängerung der Gasnutzung ins Spiel bringt.
Ausbau im Detail – Zahlen & Dashboard
- Gesamtzubau H1/2025: 988 MW
- Dachanlagen: 673 MW
- Freiflächenanlagen: 315 MW
Laut Landesregierung ist die Entwicklung flächenscharf über ein öffentliches Dashboard der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) abrufbar. Dort lassen sich alle neu gemeldeten PV-Anlagen in Baden-Württemberg tagesaktuell einsehen – auch nach Landkreisen aufgeschlüsselt.
Fazit:
Der Solarausbau in Baden-Württemberg läuft – und das sogar schneller als geplant. Doch wie es weitergeht, hängt nicht nur vom Land ab. Wenn die Bundesregierung keine klaren Rahmenbedingungen schafft, könnte der Boom bald ins Stocken geraten.