Geld, Gier und Ghosting?

Papaplatte: Ex-Cutter rechnet ab – Streit um Geld und Moral eskaliert

Ein Streit um Geld, Vertrauen und unternehmerische Moral erschüttert die deutsche YouTube-Szene. Im Zentrum steht der bekannte Streamer Kevin Teller, alias Papaplatte, und sein ehemaliger Cutter Pamabu. Nachdem eine ursprünglich prozentuale Gehaltsvereinbarung von Papaplatte einseitig in einen Festbetrag geändert wurde, weil sie ihm „zu viel“ wurde, eskalierte der Konflikt. Pamabu veröffentlichte ein 40-minütiges Video, in dem er schwere Vorwürfe erhebt – Papaplatte hat bereits darauf reagiert.
Papaplatte: Ex-Cutter rechnet ab – Streit um Geld und Moral eskaliert
Papaplatte: Ex-Cutter rechnet ab – Streit um Geld und Moral eskaliert
Foto: Von Lattensep, CC BY 3.0, Link

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Der Kern des Konflikts: Von prozentualer Beteiligung zum Festgehalt

Die Zusammenarbeit begann mit einer klaren Abmachung: Der Cutter Pamabu sollte prozentual am Umsatz der von ihm geschnittenen Videos beteiligt werden. Eine gängige Praxis in der Branche, die Mitarbeiter am Erfolg teilhaben lässt. Doch als die Kanäle von Papaplatte wuchsen und die Einnahmen stiegen, wurde dem Streamer die prozentuale Beteiligung offenbar zu teuer.

In seiner Reaktion auf das von Pamabu erklärt Papaplatte seine Sichtweise. Er habe an einem Punkt monatliche Fixkosten von rund 60.000 Euro gehabt und musste betriebswirtschaftliche Entscheidungen treffen. „Ich finde, wenn man an einen Punkt angekommen ist, und es ist halt ein , wir führen eine Firma“, so der Streamer. Er habe die Gehälter nach „Wichtigkeit“ und danach, „wie sehr könnte ich auf diese einzelne Person verzichten“, neu bewertet. Da ein Reaction-Cutter am leichtesten austauschbar sei, wurde die prozentuale Vereinbarung in einen Festbetrag geändert – eine Entscheidung, die sein Ex-Mitarbeiter als „Scam“ empfindet.

Vorwurf der Doppelmoral: Kritik an anderen, gleiches Handeln im Verborgenen

Besonders brisant wird die Angelegenheit durch Papaplatte’s eigene Vergangenheit. Nur wenige Monate zuvor hatte er die Streamer-Kollegen Trymacs und Schrader für ein ganz ähnliches Vorgehen scharf kritisiert. Damals positionierte er sich als moralische Instanz und Fürsprecher für fair behandelte Cutter. Dieses Verhalten wirkt nun angesichts seiner eigenen Handlungen heuchlerisch.

Sein Ex-Cutter wirft ihm vor, Verträge gebrochen zu haben, auch wenn diese nur mündlich bestanden. „Wenn du dich nicht an Abmachungen hältst, dann halte ich mich auch nicht dran“, so Pamabu in seinem Video, der sogar kurzzeitig überlegte, den gemeinsam aufgebauten Kanal zu löschen.

Kommunikationsprobleme und Machtgefälle

Ein weiterer zentraler Punkt ist die mangelnde Kommunikation. Pamabu gibt an, von Papaplatte über längere Zeiträume ignoriert („geghostet“) worden zu sein, was eine Klärung der Probleme unmöglich machte. Papaplatte räumt ein, „wirklich schwer zu erreichen“ zu sein und dass dies eine seiner „schlechtesten Eigenschaften“ sei. Er gibt zu, dass er auf seiner Seite „wahrscheinlich besser sein können“.

Die Situation legt ein deutliches Machtgefälle in der Branche offen. Während Papaplatte von einem „tough one“ spricht, betont Pamabu die fehlende Verhandlungsbasis. Für ihn gab es nur die Wahl: die neuen, schlechteren Konditionen akzeptieren oder gehen.

Fazit: Ein unschöner Einblick in die Branche

Der Fall Papaplatte vs. Pamabu ist mehr als nur ein persönlicher Streit. Er wirft ein Schlaglicht auf die oft prekären Arbeitsbedingungen von Kreativen hinter den Kulissen der großen Influencer. Während Papaplatte sein Vorgehen als notwendige unternehmerische Entscheidung verteidigt, bleibt der bittere Beigeschmack eines gebrochenen Wortes und einer eklatanten Doppelmoral. Der Vorfall zeigt, dass Fairness und mündliche Absprachen schnell an ihre Grenzen stoßen, wenn große Summen im Spiel sind – selbst bei denen, die öffentlich hohe moralische Standards predigen.

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