Odyssee endet im Bärenpark

Nach tödlicher Attacke: Problembärin Gaia ist jetzt im Schwarzwald angekommen

Bad Rippoldsau-Schapbach – Es ist das Ende einer monatelangen Zitterpartie, die ganz Europa bewegt hat. Problembärin JJ4, auch bekannt als Gaia, ist nach einer spektakulären nächtlichen Überführung sicher im Alternativen Wolf- und Bärenpark in Bad Rippoldsau-Schapbach (Kreis Freudenstadt) angekommen. Die Bärin, die im April 2023 in Norditalien einen Jogger tödlich attackiert hatte, entkam mehrfach einem Todesurteil und hat nun im Herzen Baden-Württembergs eine neue, sichere Heimat gefunden.
Nach tödlicher Attacke: Problembärin Gaia ist jetzt im Schwarzwald angekommen
Nach tödlicher Attacke: Problembärin Gaia ist jetzt im Schwarzwald angekommen
Bereits seit 2010 lebt die Bärin Yurka im Schwarzwald. Sie ist die Mutter von Gaia, die nun ebenfalls aus Italien in den Wolfs- und Bärenpark ankommen ist.
Foto: Wolf- und Bärenpark Schwarzwald.

Folge uns auf:

Für das Tier beginnt ein neues Kapitel – für die Region eine aufregende Zeit.

Die dramatische Reise in die neue Heimat

In einer minutiös geplanten Aktion startete die Reise am Samstagabend im italienischen Trentino. Ein Spezialteam der „STIFTUNG für BÄREN“ holte die Bärin aus der Auffangstation Casteller ab. „Unser Einsatzteam, bestehend aus Einsatzleiter Bernd Nonnenmacher, unserem Vorstandsvorsitzenden Stefan Haug und Projektleiter Raoul Schwarze“, wurde von zwei erfahrenen Veterinären begleitet, wie die Stiftung mitteilte.

Die Fahrt über den Brenner und durch Österreich wurde von regelmäßigen Gesundheitschecks begleitet. Um 04:30 Uhr morgens dann der Zwischenstopp am Bodensee. Das Fazit der Experten: JJ4 sei „körperlich stabil, aufmerksam und nimmt ihre Umgebung aktiv wahr.“ Gegen 06:00 Uhr am Sonntagmorgen rollte der Transporter schließlich auf das Gelände des Bärenparks.

Ein Hochsicherheits-Zuhause für eine Bärin mit Vergangenheit

Das Schicksal von JJ4 ist exemplarisch für den oft schwierigen Umgang mit Wildtieren in . Nach der tödlichen Attacke auf den 26-jährigen Andrea Papi entbrannte ein erbitterter Rechtsstreit um ihr Leben. Tierschützer kämpften gegen die von den Behörden in Trentino angeordnete Tötung – mit Erfolg.

Im wartet nun ein speziell für sie vorbereitetes Gehege. Das Gelände ist nicht nur von einem hohen Zaun umgeben, sondern verfügt auch über einen Untergrabschutz, um jeden Ausbruchsversuch zu verhindern. Hier trifft sie auf eine alte Bekannte: Ihre Mutter, die Bärin Jurka, lebt bereits seit Jahren im Park. Sie teilt ein ähnliches Schicksal wie ihr berühmter Sohn „Bruno“, der 2006 als erster wilder Bär nach 170 Jahren durch streifte und nach mehreren Vorfällen als „Problembär“ erschossen wurde.

Park bleibt für Besucher geschlossen

Um der fast 20 Jahre alten Bärin die nötige Eingewöhnungszeit zu geben, hat die Parkleitung eine wichtige Entscheidung getroffen. In einer Mitteilung heißt es: „Um JJ4 die Ruhe zu ermöglichen, die sie zum ankommen braucht, bleibt unser Projekt heute geschlossen.“ Ein Zeichen des Respekts und der Professionalität, das zeigt: Das Wohl des Tieres steht an erster Stelle.

Anzeige

Das Könnte Sie auch interessieren

Mehr von InsideBW.de

Das könnte dich auch Interessieren – mehr aus dem Netz

Anzeige

Neueste Artikel