Am Himmel über Baden-Württemberg braut sich ein richtiges Schauspiel zusammen! Wer am Mittwochabend, den 11. Juni 2025, in den Nachthimmel blickt, wird Zeuge eines seltenen Schauspiels. Der sogenannte „Erdbeermond“ geht auf – und er wird gigantisch!
Dieses Ereignis ist mehr als nur ein gewöhnlicher Vollmond. Durch eine extrem seltene Konstellation steht der Mond so tief am Horizont wie seit 18 Jahren nicht mehr. Die Folge: Er wirkt riesig und kann in einem tiefroten Licht erstrahlen. Ein Anblick, den es in dieser Form erst im Jahr 2043 wieder geben wird.
Warum heißt er „Erdbeermond“? Der Name ist eine Finte!
Der poetische Name „Erdbeermond“ lässt an eine blutrote Färbung denken. Doch weit gefehlt! Der Begriff stammt von den Ureinwohnern Nordamerikas, den Algonkin. Für sie war der Juni-Vollmond das Signal für den Beginn der Erdbeerernte.
Auch in Europa gibt es traditionsreiche Namen, die sich auf die Jahreszeit beziehen:
- Rosenmond: Weil die Rosen in voller Blüte stehen.
- Brachmond: Weil im Juni die brachliegenden Felder für die zweite Aussaat vorbereitet wurden.
Die Farbe hat mit dem Namen also nichts zu tun – sie ist reiner, aber spektakulärer Zufall.
Das macht den Erdbeermond 2025 so einzigartig
Zwei Effekte machen diesen Vollmond zu einem echten Highlight:
- Die extreme Tiefe: Der Mond umkreist die Erde nicht immer auf der gleichen Bahn. Aktuell befindet er sich in einem Zyklus (astronomisch „Knotendrehung“), der nur alle 18,6 Jahre auftritt und seine Bahn besonders flach über den Horizont führt. Tiefer stand ein Vollmond seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr.
- Die optische Täuschung: Steht der Mond tief am Horizont, vergleicht unser Gehirn ihn automatisch mit Objekten wie Bäumen, Häusern oder, wie auf der Zollernalb, mit der Salmendinger Kapelle. Dadurch wirkt er viel größer als hoch am Himmel – die berühmte Mondtäuschung.
Darum leuchtet der Mond plötzlich rot
Das intensive, oft rötliche Leuchten bei Horizontnähe ist pure Physik. Das Mondlicht muss einen viel längeren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen. Dabei wird das kurzwellige blaue Licht von den Luftmolekülen gestreut und quasi „herausgefiltert“. Übrig bleibt das langwellige, warme Licht im gelben, orangen und roten Spektrum. Es ist exakt derselbe Effekt, der auch Sonnenuntergänge so farbenprächtig macht.
Beobachtungs-Tipps für Baden-Württemberg: Hier sehen Sie den Riesen-Mond am besten
Um das Spektakel in seiner vollen Pracht zu erleben, sollten Sie ein paar Dinge beachten:
- Uhrzeit: Das Schauspiel beginnt mit dem Mondaufgang gegen 22:35 Uhr.
- Himmelsrichtung: Richten Sie Ihren Blick nach Osten bzw. Südosten.
- Ort: Suchen Sie sich einen möglichst dunklen Ort mit freiem, unverstelltem Blick zum Horizont. Ein erhöhter Standpunkt, etwa ein Hügel oder ein Aussichtsturm, ist ideal. Orte wie die Aussichtspunkte rund um Stuttgart oder die Höhen der Schwäbischen Alb bieten perfekte Bedingungen.
- Wetter: Natürlich spielt auch das Wetter eine entscheidende Rolle. Die Daumen sind für einen klaren Himmel über dem Ländle gedrückt!
Also, Wecker stellen, Kamera bereithalten und den Blick gen Himmel richten – dieses atemberaubende Schauspiel kommt so schnell nicht wieder!