In nur drei Wochen steht das Gebäude
Die Vision: Ein modernes Schwimmbad, das genauso flexibel ist wie die Stadt selbst. Statt Beton kommt Holzmodulbauweise zum Einsatz – industriell vorgefertigte Elemente, die auf der Baustelle nur noch zusammengefügt werden.
Der Vorteil: Tempo und Präzision. Schon in drei Wochen soll das komplette Gebäude stehen – schneller als jedes herkömmliche Hallenbad.
Das neue Bad bietet ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen, einen Teilhubboden und eine technische Ausstattung auf hohem Niveau. Damit entsteht eine vollwertige Schwimmstätte für Schulen, Vereine und Freizeitsportler – überall dort, wo andere Hallenbäder gerade saniert oder neu gebaut werden.
Ziel ist es, Ersatzwasserflächen bereitzustellen, damit der Schwimmbetrieb in Stuttgart und Umgebung jederzeit aufrechterhalten werden kann.
Nachhaltig, flexibel und wiederverwendbar
Das Herzstück des Projekts ist der Werkstoff Holz – und der Gedanke der Kreislaufwirtschaft.
Die tragende Konstruktion, die Fassade und selbst die Unterkonstruktion des Edelstahlbeckens bestehen aus Holz. Das spart Material, verringert CO₂-Emissionen und ermöglicht eine nahezu vollständige Wiederverwertung nach der Nutzung.
Der Clou: Das Gebäude kann komplett abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden. Ein Konzept, das nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich ist – und eine völlig neue Art des kommunalen Bauens einleitet.

Heute Zuffenhausen, morgen Möhringen, später Untertürkheim
Das Hallenbad ist ein echtes Wandermodell.
Nach seiner Nutzung in Zuffenhausen soll es zunächst nach Möhringen umziehen, wo während des Neubaus des Hallenbads Sonnenberg eine Übergangslösung gebraucht wird. Anschließend zieht das mobile Bad weiter nach Untertürkheim, wo es auf dem Parkplatz des Inselbads als Ersatz für das dortige Hallenbad dienen wird.
So kann die Anlage über viele Jahre hinweg an unterschiedlichen Orten genutzt werden – immer dort, wo in Stuttgart gerade eine Schwimmfläche fehlt.
Die Fertigstellung am Standort Zuffenhausen ist für Mitte 2026 geplant.
Ein Vorzeigeprojekt für Europa
Bauherrin ist die Landeshauptstadt Stuttgart in Kooperation mit dem Eigenbetrieb Stuttgarter Bäder. Entwickelt wurde das Projekt von der POOL out of the BOX GmbH, einem Spezialisten für modularen Schwimmbadbau.
Weitere Partner sind die 4a Architekten GmbH, das Schweizer Holzbauunternehmen Blumer Lehmann AG, ZELLER Bäderbau GmbH, die Kannewischer Ingenieurgesellschaft sowie die Wassertechnik Wertheim GmbH.
Das Projekt ist außerdem Teil des IBA’27-Netzes, der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart. Diese Plattform bringt besonders zukunftsweisende Bauvorhaben zusammen – und das mobile Hallenbad ist eines ihrer Leuchtturmprojekte.
Die IBA steht unter dem Motto, „Ungewohntes möglich zu machen“ – und genau das passiert hier: Ein Hallenbad, das mit der Stadt wandert, anstatt fest im Boden zu stehen.
Innovation trifft auf Alltagstauglichkeit
Der modulare Ansatz bringt nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch enorme Flexibilität für die Stadtplanung.
Statt jahrelanger Bauverzögerungen und hoher Kosten können Städte künftig schnell auf Engpässe reagieren. Wenn ein Bad saniert werden muss, zieht das mobile Ersatzbad einfach weiter – inklusive kompletter Technik, Becken und Umkleiden.
So wird Stuttgart zu einem Vorreiter für nachhaltige Stadtentwicklung, der zeigt, dass kommunale Infrastruktur modern, klimafreundlich und flexibel sein kann.
Fazit:
Ein Bauprojekt mit Signalwirkung: Stuttgart beweist, dass Zukunft und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Das mobile Hallenbad ist schneller gebaut, klimafreundlicher gedacht und flexibler nutzbar als jedes bisherige Schwimmbad in Europa.
Ein echtes Vorzeigeprojekt – made in Baden-Württemberg.

