Immer mehr Menschen lassen sich Informationen direkt von einer Künstlichen Intelligenz liefern, anstatt klassische Suchmaschinen zu nutzen. Laut einer repräsentativen Bitkom-Umfrage verwenden 50 Prozent der Internetnutzer:innen zumindest gelegentlich KI-Chats, um Informationen zu finden.
Ein Viertel bleibt überwiegend bei der klassischen Suche, 13 Prozent nutzen beide Varianten gleich häufig. Doch schon 7 Prozent bevorzugen die KI – und 5 Prozent setzen ausschließlich darauf. Besonders verbreitet ist der Trend bei jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren, von denen zwei Drittel KI-Suchen regelmäßig nutzen.
„Man sollte der KI nicht blind vertrauen“
Die Entwicklung hat Folgen für die Informationsqualität. Denn: 42 Prozent der Befragten berichten, bereits falsche oder frei erfundene Antworten von der KI erhalten zu haben. Trotzdem prüft nur jede:r Zweite (57 Prozent) die Ergebnisse, bevor sie übernommen werden.
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder mahnt deshalb zur Vorsicht:
„Viele Menschen nutzen lieber die kompakte Antwort aus dem KI-Chat, statt sich selbst durch Suchergebnisse zu klicken. Allerdings sollte man der KI nicht blind vertrauen und Ergebnisse immer prüfen.“
Zufriedenheit hoch – doch Skepsis bleibt
Zwar halten 73 Prozent der Nutzer:innen die KI-Ergebnisse für hilfreich und 64 Prozent sind mit der Nutzung zufrieden. Doch viele wünschen sich mehr Transparenz: Nur ein Drittel (36 Prozent) findet, dass KI-Antworten ausreichend mit Quellen belegt sind. Und ebenso viele sagen, sie seien nicht schneller als mit klassischen Suchmaschinen.
Das Fazit: KI-Suchen sind bequem, aber sie ersetzen nicht den kritischen Blick.
KI-Zusammenfassungen bei Google & Bing spalten die Meinungen
Auch Suchmaschinen selbst setzen zunehmend auf Künstliche Intelligenz. Viele Nutzer:innen haben bemerkt, dass Google oder Bing automatisch KI-Zusammenfassungen über den Ergebnissen einblenden.
Die Reaktionen sind gemischt:
- 45 Prozent finden die Zusammenfassungen hilfreich und zeitsparend.
- 27 Prozent halten sie für zu oberflächlich.
- 22 Prozent haben darin schon Fehler entdeckt.
- 8 Prozent fühlen sich schlicht genervt.
Nur 3 Prozent ist die Funktion überhaupt noch nicht aufgefallen.
Fazit: KI-Suche braucht digitale Mündigkeit
Der Umgang mit KI in der Suche zeigt ein neues Spannungsfeld: Komfort trifft auf Vertrauen.
Die Technologie bietet enorme Vorteile – schnell, direkt, oft präzise. Doch wer blind vertraut, riskiert, manipulierten, ungenauen oder erfundenen Informationen zu glauben.
Digitale Kompetenz bedeutet deshalb heute mehr denn je: KI nutzen, aber kritisch bleiben.

