„Hauptsächlich reizt mich eigentlich, dass ich endlich mal ordentlich tanzen lerne und aber auch, dass ich mal so dieses Show- und TV-Leben mit erleben darf“, sagt Engel im Interview. Besonders spannend für ihn: die enge Zusammenarbeit mit den anderen Kandidaten und dem Team. „Ich glaube, was auch ein sehr cooler Aspekt von Let’s Dance ist, dass man so sehr viel Zeit mit den ganzen Leuten verbringt, dass man am Ende so zu einer kleinen Familie zusammenwächst.“
Die größte Herausforderung für den Spitzensportler
Als professioneller Schwimmer ist Engel es gewohnt, seinen Körper auf Höchstleistung zu trimmen. Doch das Tanzen stellt eine völlig neue Herausforderung für ihn dar. „Ich glaube grundsätzlich, Herausforderung wird auf jeden Fall, dass es so eine komplett andere Belastung ist und einfach eine Sportart ist, die ich so nie mache. Wir Leistungssportler sind ja immer sehr gut in dem, was wir so tagtäglich tun, aber sobald es dann irgendwie mal in eine andere Sportart geht, wird es super schwierig für uns auch.“
Trotzdem ist er optimistisch, dass seine Fitness ihm einen Vorteil verschaffen kann. „Ich glaube, dass mir meine Grundfitness schon hilft, aber das wird trotzdem schwer.“
Foto: RTL / Stefan Gregorowius
Neben dem sportlichen Aspekt freut sich Engel besonders auf die Abwechslung, die ihm die Show bietet. Nach den intensiven Paralympics ist Let’s Dance für ihn auch eine Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. „Ich glaube aber auch, dass Let’s Dance mir sehr viel hilft, mal vom Schwimmen ein bisschen wegzukommen, gerade jetzt nach den Paralympics, weil das doch eine anstrengende Zeit war. Und da jetzt mal eine Zeit lang aus dem Wasser rauszukommen, tut meinem Kopf, glaube ich, auch ganz gut.“
Wie Engel mit seiner Sehbehinderung tanzt
Taliso Engel ist mit einer Sehbehinderung geboren und beschreibt seine Wahrnehmung so: „Ich sehe noch 6–8 Prozent auf meinem besseren Auge und 3–4 auf dem schlechteren Auge. Man kann sich das ungefähr so vorstellen, dass ich nur noch am äußersten Rand vom Auge sehe, weshalb ich auch immer so ein bisschen seitlich schaue und Leute vielleicht nicht direkt in die Augen schaue, weil ich halt einfach seitlich besser sehe. Und am schärfsten Punkt sehe ich quasi fast gar nichts mehr.“
Trotz dieser Einschränkung entwickelt Engel Strategien, um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden. „Ich arbeite sehr viel mit Tasten, also gerade wenn ich jetzt auch irgendwo unterwegs bin und den Untergrund irgendwie nicht kenne, nehme ich sehr viel über die Füße wahr oder auch über das Hören, ob jetzt an der Straße irgendwo ein Auto kommt, von links oder von rechts. Das sind solche Sachen, die mir da sehr viel weiterhelfen, die ich aber mittlerweile halt unterbewusst natürlich irgendwie so entwickelt habe.“
Foto: RTL / Jörn Strojny
Beim Tanzen wird er auf ähnliche Strategien setzen müssen – eine große Herausforderung, die ihn aber nicht abschreckt. „Ich versuche einfach, mir selber nicht zu viel Druck zu machen und auch den Druck nicht zu sehr an mich ranzulassen. Also ich versuche mir, wenn wir jetzt vom Schwimmen sprechen, immer zu sagen: Ja, du gehst jetzt an den Start und gibst einfach dein Bestes und schaust dann, was dabei rauskommt. Und wenn es halt nicht läuft, dann ist es so, und wenn es gut läuft, dann ist es umso besser.“
Freude am Tanzen steht im Vordergrund
Für Engel zählt vor allem die Erfahrung. „Am meisten freue ich mich, glaube ich, darauf, dass ich tanzen lerne. Das ist, glaube ich, schon das, worauf ich mich am meisten freue, und das, wie gesagt, will ich schon lange mal lernen.“
Ob er am Ende den Titel holt, ist für ihn zweitrangig. Viel wichtiger ist ihm die Möglichkeit, sich einer neuen Herausforderung zu stellen, über sich hinauszuwachsen und vielleicht sogar seine Mitstreiter zu inspirieren.