US-Forscher der Rutgers University haben in einer aufsehenerregenden Studie entdeckt, dass Ibuprofen den süßen Geschmack abschwächt – und das schon bei normaler Dosierung! Das bedeutet: Wer zwei bis drei Tabletten einnimmt, könnte plötzlich Süßes weniger intensiv schmecken.
Blockade der Süß-Rezeptoren im Mund und Körper
Der Grund: Ibuprofen hemmt die sogenannten TAS1R2–TAS1R3-Rezeptoren, die für die Wahrnehmung von Süßem zuständig sind. Diese sitzen nicht nur auf der Zunge – sondern auch in Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse, wo sie den Zuckerstoffwechsel mitregeln.
Schon nach dem Spülen mit einer Ibuprofen-Lösung empfanden die Testpersonen Zucker, Fruchtzucker und Süßstoffe wie Sucralose als deutlich weniger süß. Auch in Zellstudien zeigten sich klare Effekte: Die Reaktion auf Zucker wurde gedämpft – selbst bei Konzentrationen, wie sie nach einer normalen Dosis Ibuprofen im Blut auftreten!
Ein möglicher Schutz gegen Diabetes?
Die Forscher gehen noch weiter: Langfristige Einnahme von Ibuprofen sei in früheren Studien mit einem geringeren Risiko für Diabetes, Alzheimer und Darmkrebs verbunden gewesen. Der jetzt entdeckte Effekt auf die Süß-Rezeptoren könnte ein bisher unbekannter Mechanismus dafür sein.
„Ibuprofen und Naproxen blockieren die Aktivierung des Süß-Rezeptors im Mund und Körper“, erklärt Studienleiter Prof. Paul Breslin. Das könne die Zuckerwahrnehmung und den Stoffwechsel nachhaltig beeinflussen.
Aber Achtung: Keine Tabletten auf Verdacht!
Trotzdem warnen die Forscher: Ibuprofen ist kein Wundermittel gegen Diabetes. Die Einnahme sollte immer medizinisch abgeklärt sein. Denn bei übermäßiger Nutzung drohen Nebenwirkungen – von Magenproblemen bis zu Herz-Kreislauf-Risiken.
Fazit:
Die Erkenntnisse sind spektakulär – und könnten in Zukunft völlig neue Wege in der Prävention von Stoffwechselerkrankungen eröffnen. Ob Ibuprofen dabei tatsächlich helfen kann? Weitere Studien sollen es zeigen.



