Späte Diagnose, hohe Risiken
HIV ist heute zwar eine behandelbare Krankheit, doch späte Diagnosen bringen oft schwere Folgen mit sich. „Späte Diagnosen sind der Hauptgrund für die HIV-bedingte Krankheitslast und Todesfälle, die wir heute noch sehen“, warnt DAIG-Chef Prof. Dr. Stefan Esser. Der medizinische Alltag zeigt: Je später die Krankheit erkannt wird, desto komplizierter wird die Behandlung. Besonders außerhalb von spezialisierten Kliniken fehlen oft die nötigen Erfahrungen, um AIDS-definierende Erkrankungen optimal zu behandeln.
Neue Plattform: Ärzte bekommen Hilfe
Damit Ärztinnen und Ärzte besser bei schwierigen Fällen unterstützt werden, startet die DAIG am 1. Dezember 2024 eine digitale Beratungsplattform. Auf dieser können komplexe Fälle eingereicht werden, die von erfahrenen Expert*innen analysiert und mit konkreten Handlungsempfehlungen beantwortet werden. Prof. Esser ist optimistisch: „Mit diesem Angebot möchten wir die Versorgung von Menschen mit fortgeschrittener HIV-Infektion deutlich verbessern.“ Viele Fachleute haben ihre ehrenamtliche Mitarbeit bereits zugesagt – ein großer Schritt für die Betroffenen!
Prävention bleibt das A und O
Trotz aller Fortschritte bleibt die DAIG auch im Bereich Prävention aktiv. Sie entwickelt Leitlinien für den Umgang mit HIV und organisiert regelmäßig den Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress. Doch die Zahlen der späten Diagnosen zeigen, wie wichtig es ist, weiterhin aufzuklären und Menschen zu ermutigen, sich testen zu lassen.
Das Ziel: Weniger späte Diagnosen, mehr Lebensqualität für Betroffene – und ein starkes Zeichen für die Zukunft im Kampf gegen HIV und AIDS.