Forderungen vor dem Parteitag

Grüne Jugend fordert Kurswechsel in Hannover

Vor dem anstehenden Parteitag in Hannover positioniert sich die neue Spitze der Grünen Jugend deutlich: Sie fordert mehr Gehör und eine Abkehr von der Rolle als „Kompromisspartei“. Forderungen nach einem Mietendeckel, Klima-Soli und einem gestärkten Neun-Euro-Ticket stehen im Mittelpunkt der Debatte.
Grüne Jugend fordert Kurswechsel in Hannover
Grüne Jugend fordert Kurswechsel in Hannover
Abstimmung auf Grünen-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Die neue Führung der Grünen meldet sich vor dem bevorstehenden Parteitag in Hannover zu Wort und fordert von der Mutterpartei mehr Rückhalt und eine deutlichere Positionierung. Luis Bobga, einer der Sprecher, betonte gegenüber dem Nachrichtenportal T-Online die Notwendigkeit, gehört zu werden. „Es darf im Austausch mit der Partei nicht bei netten Worten bleiben. Wir müssen gehört werden“, so Bobga. Er hob hervor, dass die 19.000 Mitglieder der Grünen Jugend die jungen Stimmen innerhalb der Partei repräsentieren und dies nicht ignoriert werden sollte.

Bobga kritisierte, dass die Grünen während der Ampel-Koalition viele Kompromisse eingegangen seien. Nun, ohne Regierungszwänge, sieht er eine Chance für einen Kurswechsel. „Die Grünen müssen diese Chance nutzen und sich bei Themen wie dem Mietendeckel oder dem Wehrdienst klar positionieren“, fordert er.

Henriette Held, seine Co-Vorsitzende, pochte auf eine bessere Zusammenarbeit. Sie sprach einen Vertrauensbruch in der Vergangenheit an. „Wir erwarten von den Grünen, dass sie uns als Verbündete begreifen, nicht als Gegner“, sagte Held. Sie wünscht sich mehr Unterstützung von Teilen der Partei, sieht aber mittlerweile einen guten Austausch.

Held mahnt die Partei auch zu einer klareren Haltung in der Opposition. Sie sieht die Grünen noch immer in einer Findungsphase und nur ansatzweise als kraftvolle Opposition. Die Partei müsse lauter für ihre Themen einstehen und sich nicht als „Kompromisspartei“ profilieren. Auch auf dem Parteitag soll deutlich werden, dass Klima- und soziale Frage untrennbar miteinander verbunden sind. „Die Klimakrise ist eine Klassenfrage“, so Held. Daher fordert die Grüne Jugend die Wiedereinführung des Neun-Euro-Tickets und einen Klima-Soli, der Hochvermögende zur Kasse bitten soll, um ihren gerechten Beitrag zur Transformation zu leisten.

Die neue Spitze der Grünen Jugend wurde Anfang Oktober beim Bundeskongress gewählt, um einen Neubeginn einzuläuten. Zuvor war der gesamte Vorstand der Grünen Jugend zurückgetreten und hatte die Partei aufgrund inhaltlicher Differenzen verlassen. Nachfolgend hatte die damalige Vorsitzende Jette Nietzard durch eine konfrontative Haltung Aufmerksamkeit erregt; sie trat im Oktober nicht erneut an.

(Mit Material der dts Nachrichtenagentur erstellt)

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