Besonders Kinder und junge Erwachsene betroffen
Die Entwicklung zeigt vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen eine besorgniserregende Dynamik. Nach den Weihnachtsferien hat sich die Zahl der Erkrankungen rapide erhöht – ein Muster, das das RKI bereits aus den Vorjahren kennt. Gerade in Schulen und Kitas breiten sich Infektionen rasant aus. Experten führen dies auf vermehrte Kontakte nach den Feiertagen zurück.
Besonders alarmierend: Die Inzidenzen bei Kindern zwischen 5 und 14 Jahren liegen aktuell sogar über dem vorpandemischen Niveau. Auch junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahren melden zunehmend grippeähnliche Symptome wie Husten, Halsschmerzen und Fieber.
Grippewelle offiziell gestartet – Influenza-Viren dominieren
Das RKI hat die Grippewelle der Saison 2024/25 bereits mit Beginn der ersten Kalenderwoche offiziell ausgerufen. In der virologischen Überwachung wurden vor allem Influenza-Viren des Typs A(H1N1)pdm09 nachgewiesen – sie gelten als besonders ansteckend. Auch saisonale Coronaviren und Rhino-/Enteroviren sind weit verbreitet.
In Hausarztpraxen dominiert derzeit das klassische Grippevirus, das für zahlreiche Arbeitsausfälle und volle Wartezimmer sorgt. Experten raten daher zur Einhaltung der gängigen Hygienemaßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
COVID-19 bleibt konstant, aber nicht außer Acht lassen
Während die Grippefälle steigen, bleibt die COVID-19-Inzidenz nach GrippeWeb-Daten stabil bei rund 200 Fällen pro 100.000 Einwohner. Laut RKI gibt es in den letzten vier Wochen keine signifikanten Schwankungen. Auch das Abwassermonitoring zeigt keine starken Ausschläge bei der SARS-CoV-2-Viruslast.
Dennoch warnen Fachleute: COVID-19 könnte mit der Grippewelle gemeinsam auftreten und das Gesundheitssystem weiter belasten.
So funktioniert die Datenerhebung
Die aktuellen Zahlen basieren auf den wöchentlichen Meldungen der GrippeWeb-Teilnehmenden, die freiwillig ihre Symptome an das RKI übermitteln. In der dritten Kalenderwoche meldeten 9.251 Personen ihre Daten, davon berichteten 620 über eine akute Atemwegserkrankung und 182 über grippeähnliche Symptome.
Noch ist mit weiteren Nachmeldungen zu rechnen, die die Statistik verändern könnten. Das RKI ruft deshalb weiterhin zur Teilnahme auf – eine Registrierung ist online jederzeit möglich.
Blick in die kommenden Wochen
Die Experten des RKI gehen davon aus, dass die Zahl der Atemwegserkrankungen weiter steigen wird. Besonders in den kommenden Wochen, wenn sich das Wetter weiterhin wechselhaft zeigt und viele Menschen in geschlossenen Räumen verbringen, dürfte die Infektionslage angespannt bleiben.
Gesundheitsämter und Kliniken sind bereits in erhöhter Alarmbereitschaft, um auf mögliche Engpässe vorbereitet zu sein. Wer Symptome wie Fieber, Husten oder Halsschmerzen verspürt, sollte sich entsprechend schonen und im Zweifelsfall medizinische Beratung in Anspruch nehmen.