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Wenig Infos bei Kauf

Gefärbte Eier: Das Geheimnis um Herkunft, Haltung und das Kükentöten-Problem

Gefärbte Eier: Das Geheimnis um Herkunft, Haltung und das Kükentöten-Problem
Foto: insidebw.de

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Sie leuchten bunt im Supermarktregal oder auf dem Wochenmarkt: gefärbte, hartgekochte Eier sind praktisch und beliebt. Doch im Gegensatz zu rohen Eiern gibt es bei ihnen deutlich weniger Informationen zur Herkunft und zur Haltungsform der Legehennen. Was Verbraucher wissen sollten, bevor sie zugreifen.

Was auf der Packung stehen muss – und was oft fehlt

Bei verpackten, gefärbten Eiern sind Angaben zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), zur Stückzahl, zum Anbieter und zu den verwendeten Farbstoffen Pflicht. Was aber meist fehlt, sind klare Hinweise zur Haltungsform (ob Käfig-, Boden-, Freiland- oder Bio-Haltung) und zur genauen Herkunft der Eier. Diese Angaben sind bei rohen Eiern dank des Stempelcodes auf dem Ei Standard.

Bei loser Ware, etwa auf dem Markt, reicht sogar ein Schild mit dem Hinweis „mit Farbstoff“. Ein MHD muss hier nicht angegeben werden. Verbraucherschützer raten generell davon ab, lose gefärbte Eier ohne Mindesthaltbarkeitsdatum zu kaufen. Tipp: Manche Anbieter drucken freiwillig Angaben zur Haltung auf die Verpackung – es lohnt sich, darauf zu achten.

Das Problem mit dem Kükentöten

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Töten männlicher Küken. Obwohl dies in Deutschland seit Anfang 2022 verboten ist, gibt es ein Schlupfloch: Die Legehennen können im Ausland schlüpfen (wo das Töten eventuell erlaubt ist) und erst dann nach Deutschland zum Eierlegen kommen.

Wer sicher sein will, dass für seine Eier (ob roh oder gefärbt) keine männlichen Küken getötet wurden, sollte auf die Kennzeichnung „ohne Kükentöten“ und insbesondere auf das „KAT“-Siegel achten. Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) hat das Verbot in seine Richtlinien aufgenommen. KAT-zertifizierte Eier stammen garantiert von Hennen, deren Brüder nicht getötet wurden – egal, wo die Henne geschlüpft ist. Dieses Siegel findet sich auf den meisten Eierverpackungen im Handel.

Haltbarkeit und Farben: Tipps fürs Selberfärben

Wenn Sie Eier selbst färben, beeinflusst das Abschrecken die Haltbarkeit. Durch den Kälteschock nach dem Kochen können winzige Risse in der Schale entstehen, durch die Keime eindringen. Nicht abgeschreckte, gefärbte Eier mit heiler Schale halten sich bei kühler Lagerung bis zu 4 Wochen. Abgeschreckte Eier sollten deutlich schneller verzehrt werden.

Die gängigen Ostereierfarben aus dem Handel (Tabletten, Stifte etc.) gelten als unbedenklich, da es sich um zugelassene Lebensmittelfarbstoffe handelt. Allergiker sollten dennoch die Liste der Inhaltsstoffe prüfen. Eine natürliche Alternative ist das Färben mit Pflanzenteilen wie roten Zwiebelschalen, Rotkohlblättern oder Kurkuma-Pulver.

Fazit: Wer bei gefärbten Eiern Wert auf Transparenz bei Haltung und Herkunft legt und das Kükentöten ausschließen möchte, sollte auf freiwillige Angaben und das KAT-Siegel achten – oder am besten zu rohen Eiern aus bekannter, tiergerechter Haltung greifen und selbst färben.

Quelle. www.verbraucherzentrale.nrw

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