Zerstörung, Strahlung, Wiederaufbau

Fukushima-Katastrophe: 14 Jahre nach dem verheerenden Tsunami – Die Folgen bis heute spürbar

Der 11. März 2011 – ein Tag, der Japan und die Welt für immer veränderte. Ein gewaltiges Erdbeben der Stärke 9,0 erschütterte die Region Tōhoku, gefolgt von einem Tsunami mit bis zu 40 Meter hohen Wellen. Mehr als 18.000 Menschen verloren ihr Leben. Doch die Naturkatastrophe hatte noch eine weitere verheerende Folge: die nukleare Katastrophe von Fukushima. Auch 14 Jahre später sind die Auswirkungen noch spürbar.
Fukushima-Katastrophe: 14 Jahre nach dem verheerenden Tsunami – Die Folgen bis heute spürbar
Fukushima-Katastrophe: 14 Jahre nach dem verheerenden Tsunami – Die Folgen bis heute spürbar
Foto: Alison Raby, Joshua Macabuag, Antonios Pomonis, Sean Wilkinson, Tiziana Rossetto: „Implications of the 2011 Great East Japan Tsunami on sea defence design“, International Journal of Disaster Risk Reduction, Vol. 14, Part 4, December 2015, pp. 332-346, DOI: 10.1016/j.ijdrr.2015.08.009, online published on 14 September 2015, published under Creative Commons License (CC BY 4.0). – Source of the image: Alison Raby, Joshua Macabuag, Antonios Pomonis, Sean Wilkinson, Tiziana Rossetto: „Implications of the 2011 Great East Japan Tsunami on sea defence design“, International Journal of Disaster Risk Reduction, Vol. 14, Part 4, December 2015, pp. 332-346, DOI: 10.1016/j.ijdrr.2015.08.009, online published on 14 September 2015, published under Creative Commons License (CC BY 4.0).; URL of the image: https://ars.els-cdn.com/content/image/1-s2.0-S2212420915300534-gr6_lrg.jpg, CC BY 4.0, Link

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Das Beben, das alles veränderte

Um 14:46 Uhr Ortszeit bebte die Erde. Es war das stärkste jemals in Japan gemessene Erdbeben – und eines der heftigsten weltweit. Sein Epizentrum lag etwa 130 Kilometer östlich von Sendai, doch die Erschütterungen waren bis nach Tokio und darüber hinaus spürbar. Gebäude schwankten, Straßen rissen auf – doch die wahre Katastrophe folgte erst Minuten später.

Fukushima-Katastrophe: 14 Jahre nach dem verheerenden Tsunami – Die Folgen bis heute spürbar Satellitenfotos des japanischen Katastrophengebietes nach dem Tsunami 2011
Satellitenfotos des Katastrophengebiets von Iwanuma vor und nach dem Tsunami infolge des Tōhoku-Erdbebens
Bild: Von DLR, CC-BY 3.0, CC BY 3.0 de, Link

Der Tsunami: Häuser und Existenzen weggespült

Die gewaltige Erschütterung löste einen Tsunami aus, der mit unvorstellbarer Kraft über die Küstenregionen hinwegfegte. In manchen Gebieten stiegen die Wassermassen auf eine Höhe von 40 Metern und drangen kilometerweit ins Landesinnere vor. Ganze Städte wurden ausgelöscht. Zehntausende Menschen wurden von den Fluten mitgerissen, viele blieben für immer verschwunden.

Luftaufnahme des Sendai-Hafens mit Blick auf überflutetes Gebiet und Brände (12. März 2011)
Luftaufnahme des Sendai-Hafens mit Blick auf überflutetes Gebiet und (12. März 2011)
Foto: Von U.S. Navy photo – Dieses Bild wurde von der US Navy mit der ID 110312-N-0000X-003 herausgegeben.

Fukushima: Das größte Nuklearunglück seit Tschernobyl

Die Wassermassen trafen auch das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi. Die Notstromaggregate zur Kühlung der Reaktoren fielen aus – ein Super-GAU war die Folge. Drei Reaktoren schmolzen, radioaktive Partikel gelangten in die Luft und ins Meer. Zehntausende Menschen mussten evakuiert werden, weite Landstriche wurden unbewohnbar. Noch heute kämpfen Experten mit den Folgen – die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe ist bis heute eine der größten Herausforderungen der Nuklearindustrie.

Fukushima-Katastrophe: 14 Jahre nach dem verheerenden Tsunami – Die Folgen bis heute spürbar Fukushima I by Digital Globe B
Zustand der Reaktorblöcke 1 bis 4 (von rechts nach links) am 16. März 2011 nach mehreren Explosionen und Bränden
Foto: Von Digital Globe – Earthquake and Tsunami damage-Dai Ichi Power Plant, Japan, CC BY-SA 3.0, Link

Die wirtschaftlichen und ökologischen Folgen

Die Naturkatastrophe war nicht nur eine humanitäre Tragödie, sondern auch eine wirtschaftliche Katastrophe. Schätzungen zufolge belaufen sich die Schäden auf über 200 Milliarden Dollar – das teuerste Naturereignis der Geschichte. Ganze Städte mussten wiederaufgebaut werden, die Dekontamination der betroffenen Gebiete dauert bis heute an. Auch die ökologischen Folgen sind enorm: Verstrahltes Wasser, kontaminierte Böden und die Langzeitfolgen für die Tier- und Pflanzenwelt bleiben ein großes Problem.

Fukushima-Katastrophe: 14 Jahre nach dem verheerenden Tsunami – Die Folgen bis heute spürbar PM Kan visits JSDF and service members at Ishanomaki High School Image 2 of 6
Ministerpräsident Naoto Kan wird über die Lage in der Ishinomaki Commercial High School (宮城県石巻商業高等学校) unterrichtet. Kan besuchte die zerstörte Hafenstadt Ishinomaki am 10. April 2011. Erstmals hatte Kan am 2. April Tsunamigebiet betreten, als er den zerstörten Hafen von Rikuzentakata per Helikopter von Tokio aus besucht hatte.
Foto: DVIDSHUBFlickr: PM Kan visits JSDF and service members at Ishanomaki High School [Image 2 of 6], CC BY 2.0, Link

Internationale Auswirkungen und Lehren aus der Katastrophe

Die Katastrophe hatte weltweite Konsequenzen. beschloss den endgültigen Atomausstieg, andere Länder verschärften ihre Sicherheitsvorkehrungen für Kernkraftwerke. Japan selbst setzt verstärkt auf erneuerbare Energien, auch wenn Atomkraft dort weiterhin Teil der Energiepolitik bleibt.

Erinnerung und Mahnung für die Zukunft

Auch 14 Jahre nach dem Unglück sind die Narben noch nicht verheilt. Gedenkveranstaltungen erinnern jedes Jahr an die Opfer, während Wissenschaftler und Ingenieure weiter an Lösungen für die radioaktive Verseuchung arbeiten. Die Katastrophe von Fukushima bleibt eine Mahnung: Die Kraft der Natur ist unberechenbar – und der Mensch muss lernen, damit umzugehen.

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