Oscar Piastri fuhr beim Heimrennen von Max Verstappen einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein und baute seine Führung in der Weltmeisterschaft deutlich aus. Lando Norris erlebte dagegen einen rabenschwarzen Tag. Ein technischer Defekt wenige Runden vor Schluss ließ seinen Traum vom Podium in Rauch aufgehen. Profiteur des Chaos: Isack Hadjar, der für die Racing Bulls völlig überraschend den dritten Platz holte – sein erstes Podium in der Formel 1.
Ein Start nach Maß für Piastri
Bereits beim Start setzte Oscar Piastri die entscheidenden Akzente. Von der Pole Position weg behauptete er die Führung und ließ Max Verstappen, der auf den weicheren Reifen gestartet war, nicht vorbei. Lando Norris, als Zweiter ins Rennen gegangen, verlor hingegen schon in der ersten Runde eine Position an Verstappen, was ihn sofort in die Verfolgerrolle drängte.
„Alles unter Kontrolle“, funkte Piastri nach wenigen Runden an seine Box – und tatsächlich: Mit konstant schnellen Rundenzeiten baute der Australier seinen Vorsprung sukzessive aus. Selbst als sich leichter Regen ankündigte, behielt er die Ruhe, hielt seine Pace und managte den Reifenverschleiß perfekt.
Safety Cars sorgen für Spannung
Das Rennen war geprägt von zahlreichen Unterbrechungen:
- Unfall von Lewis Hamilton: Der Ferrari-Pilot verlor in Kurve 3 die Kontrolle über sein Auto und krachte in die Mauer. Das erste Safety Car kam auf die Strecke.
- Crash zwischen Antonelli und Leclerc: Nachwuchstalent Kimi Antonelli versuchte ein zu ambitioniertes Manöver gegen Charles Leclerc, berührte den Ferrari und drehte ihn aus dem Rennen. Dafür kassierte Antonelli eine Zehn-Sekunden-Strafe.
- Defekt bei Lando Norris: Der Schockmoment des Rennens. Wenige Runden vor dem Ende meldete Norris über Funk einen seltsamen Geruch. Kurz darauf stieg Rauch aus dem Heck seines McLaren. Norris musste aufgeben, sein Wagen blieb rauchend am Streckenrand stehen.
Jede Safety-Car-Phase brachte das Feld wieder eng zusammen, doch Piastri verteidigte seine Führung bei jedem Restart souverän.
Hadjar schreibt Geschichte
Während vorne Piastri unbeirrt seinem Sieg entgegenfuhr, nutzte ein Rookie seine große Chance: Isack Hadjar. Der Racing-Bulls-Pilot hielt sich aus allen Zwischenfällen heraus und nutzte den Ausfall von Norris, um auf Rang drei vorzurücken.
In den letzten Runden setzte ihm George Russell im Mercedes zwar mächtig zu, doch Hadjar behielt die Nerven, verteidigte sich stark und fuhr sein erstes Karrierepodium ein. Für die Racing Bulls, die zuletzt lange im Mittelfeld festhingen, war es der erste Podestplatz seit Jahren. „Das fühlt sich einfach unglaublich an“, sagte Hadjar sichtlich überwältigt.
Bitteres Wochenende für Norris
Für Lando Norris war es ein Rennen zum Vergessen. Nach einem soliden Start und einem langen Kampf um Platz zwei schien zumindest das Podium sicher. Doch der plötzliche Defekt machte alle Hoffnungen zunichte. Norris verließ den Wagen sichtlich niedergeschlagen und musste mit ansehen, wie Piastri seinen Vorsprung in der WM auf nun 34 Punkte ausbaute.
Durchwachsene Rennen für Hülkenberg und Antonelli
Nico Hülkenberg erlebte ein ernüchterndes Wochenende. Schon im Qualifying konnte der Deutsche nicht überzeugen, im Rennen kämpfte er mit fehlendem Tempo im Sauber. Am Ende reichte es nur für Platz 14.
Auch Kimi Antonelli dürfte den Sonntag schnell abhaken wollen. Nach dem unglücklichen Crash mit Leclerc, einer Strafe wegen zu schnellen Fahrens in der Boxengasse und weiteren Problemen kam er am Ende nicht über Rang 16 hinaus.
Die Top 10 in Zandvoort
- Oscar Piastri (McLaren)
- Max Verstappen (Red Bull)
- Isack Hadjar (Racing Bulls)
- George Russell (Mercedes)
- Alexander Albon (Williams)
- Oliver Bearman (Haas)
- Lance Stroll (Aston Martin)
- Fernando Alonso (Aston Martin)
- Yuki Tsunoda (Racing Bulls)
- Esteban Ocon (Alpine)

