Jeden Monat kommen 1.200 dazu

Fakeshops fluten das Netz – Verbraucherzentrale schlägt Alarm: 86.000 Betrugsseiten erkannt

Weihnachtszeit, Shoppingzeit – und Betrugszeit. Während Händler mit Black-Friday-Deals locken, nutzen Kriminelle die enorme Nachfrage für täuschend echt gemachte Fake-Shops. Die Verbraucherzentrale NRW warnt jetzt eindringlich: Betrügerische Online-Shops haben Hochkonjunktur wie selten zuvor.
Fakeshops fluten das Netz – Verbraucherzentrale schlägt Alarm: 86.000 Betrugsseiten erkannt
Fakeshops fluten das Netz – Verbraucherzentrale schlägt Alarm: 86.000 Betrugsseiten erkannt
Foto: insidebw.de / AI

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Der hauseigene Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale, ein kostenloses Online-Tool, deckt inzwischen eine gigantische Zahl krimineller Shops auf – und wird täglich tausendfach genutzt. Jetzt wurde das System noch einmal deutlich erweitert: Er scannt erstmals auch die Werbewelt von Instagram und Facebook, wo Fake-Shops besonders aggressiv und schnell verbreitet werden.

Über 86.000 Fake-Shops identifiziert – jeden Monat kommen 1.200 dazu

Die aktuellen Zahlen zeigen das Ausmaß des Problems deutlich:

  • 86.000 gefälschte Shops bislang erkannt
  • 1.200 neue Betrugsseiten pro Monat
  • 13.000 Anfragen täglich von verunsicherten Verbraucherinnen und Verbrauchern

Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, macht klar:
Die Zahlen belegen, wie massiv der Betrug im Online-Handel inzwischen ist – und wie groß die Unsicherheit bei vielen Käuferinnen und Käufern gerade vor Weihnachten bleibt.

Wie der Fakeshop-Finder funktioniert

Das Tool arbeitet vollautomatisch:
Nutzer geben einfach die Shop-Adresse ein – und bekommen nach wenigen Sekunden eine Einschätzung in Ampel-Form:

  • Rot: Finger weg, höchst unseriös
  • Gelb: Vorsicht, genau hinsehen
  • Grün: keine Auffälligkeiten

Im läuft eine KI, die das Internet permanent nach Shops durchsucht und jede Seite auf typische Betrugsmerkmale abklopft.

Dazu gehören u. a.:

  • fehlendes oder falsches Impressum
  • gefälschte Umsatzsteuer-IDs
  • technische Auffälligkeiten, die nur Analyse-Software erkennt
  • bekannte Listen bereits gemeldeter Fake-Shops

Aus allen Daten berechnet das System die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen Betrugs-Shop handelt.

Neu: System überwacht jetzt auch Werbung auf Instagram und Facebook

Die Zahl der Fake-Shops, die über Social-Media-Anzeigen verbreitet werden, wächst rasant. Oft sind es komplett neue Domains, die sofort mit massivem Werbe-Budget gepusht werden – lange bevor sie in Suchmaschinen auffallen.

Genau hier setzt das neue Modul des Fakeshop-Finders an:

  • scannt Werbeanzeigen auf Facebook & Instagram
  • identifiziert typische Schlüsselwörter aus Fake-Shop-Kampagnen
  • erkennt Betrugsmaschen früher als bisher

Laut Schuldzinski ist das ein entscheidender Baustein, um Verbraucher rechtzeitig zu warnen – gerade in diesem extrem schnelllebigen Bereich.

Projekt mit Bundesländer-Beteiligung – Partner aus Konstanz liefert Technik

Der Fakeshop-Finder startete im August 2022, finanziert vom Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium Nordrhein-Westfalens.
Heute beteiligen sich zahlreiche Verbraucherzentralen aus ganz – darunter Baden-Württemberg, , Berlin, Hessen, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein.

Der technische Partner kommt aus dem Süden: Die mindUp Web + Intelligence GmbH mit Sitz in Konstanz entwickelt das System weiter.

Projektvolumen: rund 341.000 Euro
Laufzeit: bis 30. Juni 2026

Weiterführende Links

Fakeshop-Finder: fakeshop-finder.de
Tipps für sichere Black-Friday-Einkäufe: www.verbraucherzentrale.de

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